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Channel: Gesundheit – Whippets de Lobito Azul
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Zecken!

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Jetzt hab ich doch glatt schon 2 Jahre (!) nix mehr über Zecken gepostet, geht ja gar nicht :P Mach ma mal schnell.

Im Wald und auf der Heide
da such ich meine Freude …

Absitzen unter schwerer Ablenkung ;) Lia Buddy, Bluni, Enya und Bullitt SAMSUNG
und bring mir Zecken heim!
Wenn ich nichts dagegen tue ;)

Artikel auf der Hauptseite: Zeckenprophylaxe, mit einer Reihe von Möglichkeiten.
Mein Mittel der Wahl: Kokosöl.
Seit 2011 verwende ich Feeprotect bzw. mittlerweile natives Kokosöl mit gutem Erfolg.

Wie wirkts?
Reportage des MDR:

Für die schnellen Leser ein Zitat aus dem Deutschen Ärzteblatt:

Von einigen gesättigten Fettsäuren sind gute insekten- und zeckenabwehrende Wirkungen bekannt: Zum Beispiel von Kokosfett-, Caprin- und Laurinsäure. Zwar ist die Wirkdauer kürzer als bei Produkten mit konventionellen Wirkstoffen, sie sind aber aufgrund ihrer guten Hautverträglichkeit auch für die Anwendung bei Kindern und Babys geeignet. Manche Fettsäuren, zum Beispiel Laurinsäure, verfügen ebenfalls über eine Wirkung gegen Zecken. Letztere ist als Abwehrmittel gegen Zecken marktfähig.

Insektenschutz: Wie man das Stichrisiko senkt
Und hier noch ein Link mit Studie: Klick mich!

Wichtig: Grundsätzlich unterscheidet man Mittel, die eine repellierende Wirkung haben – also Zecken (Mücken, Flöhe, Läuse, Milben) schon vor dem Biss oder Stich abstoßen – und Mittel mit insektizider Wirkung, die für die lästigen Blutsauger nach dem Stich und damit der Aufnahme des Gifts tödlich wirken.
Laurinsäure und Kokosfettsäure haben eine repellierende Wirkung! Sticht die Zecke trotzdem zu, wird sie auch saugen und ggf. nach einigen Stunden bzw. 1-2 Tagen Krankheitserreger übertragen. Daher ist es wichtig, den Hund trotzdem zu kontrollieren. Dies ist jedoch bei allen Mitteln der Fall, kein Mittel wirkt zu 100% sicher.
Zum Thema durch Zecken übertragene Krankheiten wollte ich schon seit einiger Zeit etwas schreiben, eventuell schaffe ich es nächste Woche.

Wie wende ich Kokosöl an?
Sehr einfach. Eine passende Menge (je nach Hundegröße) auf der Handfläche verteilen und anschließend Beine, Brust, Bauch, Kopf des Hundes damit einreiben.



Greyhoundsperre beim Whippet

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Anders als die Bezeichnung dieses Symptoms einer schwerwiegenden und potentiell lebensbedrohlichen Stoffwechselsituation beim Windhund vermittelt, tritt die Greysperre nicht nur beim Greyhound auf, sondern kann theoretisch alle Rassen betreffen, vorrangig jedoch die sehr schnellen und stark bemuskelten Rassen wie Greyhound, Whippet und zum Teil den Galgo.

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Stolz auf das gefangene “Hasi”!

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass alle Windhundhalter und besonders auch alle Whippethalter über dieses Syndrom Bescheid wissen, damit frühe Anzeichen erkannt werden und rechtzeitig medizinische Maßnahmen eingeleitet werden können. Auch kennt nicht jeder Tierarzt dieses Krankheitsbild (wie aus zahlreichen Berichten zu schließen ist) und ist unter Umständen dankbar für einen Hinweis.
Im Zusammenhang mit der Greyhoundsperre fallen Begriffe wie Myoglobinurie, metabolische Azidose, Azoturie oder belastungsbedingte Myopathie, Rhabdomyolyse und immer wieder der Vergleich mit dem Kreuzverschlag bei Pferden.

Wodurch wird nun eine Greysperre ausgelöst und was ist das überhaupt?

Die belastungsbedingte Rhabdomyolyse tritt, wie der Name andeutet, nach einer starken Überlastung der Muskulatur auf, z.B. nach exzessivem Sprinten im Spiel mit Artgenossen oder angetrieben durch ein Spielzeug (Frisbeewerfen, Ballwerfen), oder selbstverständlich und sehr viel wahrscheinlicher, durch das Hetzen von Wild im Gelände oder nach (relativ) zu langen Coursings und zu exzessiv betriebenen Rennen auf der Bahn. Wer genauer Bescheid wissen möchte, was genau im Körper abläuft, der kann sich z.B. hier und hier informieren. Auch die Greyhound-Bibel bietet natürlich umfangreiche und fundierte Informationen (besonders für Mediziner und medizinisch Interessierte).

Grob umschrieben wird der Muskel durch Überlastung und dadurch bedingte Mangelversorgung geschädigt, Muskelzellen sterben ab und die Abbauprodukte gelangen in die Blutbahn, was in Folge zu irreversiblen Nierenschäden oder akutem, ev. tödlichem Nierenversagen führt.

Risikofaktoren sind eine mangelnde Fitness resp. ein mangelhafter Trainingszustand im Vergleich zur geforderten Leistung, sodass der Hund sehr schnell über seine physischen Grenzen hinaus belastet wird. Zwar kann eine Greyhoundsperre auch gut trainierte Sporthunde treffen, die viel Freilauf gewohnt sind, doch ist dies unwahrscheinlicher, so man sie nicht bewusst überlastet. Auch betrifft diese Hunde eher die subakute Form der Greysperre. Und ungewollte Hetzjagden im Gelände übersteht letztlich auch ein fitter Hund besser.
Dennoch: Immer im Hinterkopf behalten, selbst wenn man denkt, der eigene Hund sei fit und trainiert! Denn Auslöser können auch andere Umweltfaktoren sein.
Besonders anmerken möchte ich hier, dass Sporthunde nach Verletzungspausen langsam und sorgfältig auftrainiert werden müssen, bevor man sie wieder in den Bewerb oder zum Training (das sich in den Distanzen meist nicht unterscheidet) schickt! Der Muskelabbau tritt bei eingeschränkter Bewegung sehr rasch ein und der Körper stellt sich auf Ruhe um.

Feuchtwarmes Klima spielt eine große Rolle, was besonders zu beachten ist, wenn man die Hunde längere Zeit im Auto transportiert oder beim Sport in einer Box ausruhen lässt. Gerade wenn mehrere Hunde im Auto sind, ist selbst bei niedrigen Außentemperaturen immer auf gute Frischluftzufuhr und Durchlüftung (Feuchtigkeit durch Hecheln) zu achten.
Idealerweise werden die Hunde eigentlich auch erst dann wieder ins Auto gebracht, wenn sie nach dem Sport abgelaufen sind und nicht mehr hecheln!

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Nach dem Lauf ist leichte Bewegung zum Abkühlen angesagt.

In diesem Zusammenhang sind auch Hunde besonders gefährdet, die sich sehr leicht erregen und schnell unter großer Anspannung stehen. Gerade beim Sport ist daher darauf zu achten, dass der Hund in Trainingspausen möglichst ruhig gehalten wird, eventuell abseits des Hundeplatzes/Parcours/Bahn.
Auch belastende Lebenssituationen (chronischer Stress in der Familie, in der Hundegruppe) können dazu führen, dass der Hund anfälliger für eine Greysperre ist.
Ein niedriger Kaliumspiegel stellt ebenfalls ein Risiko dar, dies kann krankheitsbedingt sein oder aufgrund einer nicht angepassten Ernährung.
Gelegentlich wird weiters eine erbliche Komponente diskutiert, allerdings lässt sich derzeit keine Aussage dazu treffen.

Was sind Anzeichen für eine Greyhoundsperre?

Es gibt 3 Formen der Greyhoundsperre, die sich in ihrem klinischen Bild und den Folgen für den Hund unterscheiden.

1. Perakute Form:
– tritt während/direkt nach der Belastung auf
– gekennzeichnet durch Erschöpfung, beschleunigte Atmung, Muskelschmerzen
– Schmerzhaftigkeit von Rücken und Hinterhand, Nägel der Hinterläufe
schleifen beim Gehen am Boden, Schmerzen beim Aufstehen und Hinlegen
– dunkel verfärbter Urin (der Hund “pinkelt Blut”) durch das Muskelprotein Myoglobin, daher “Myoglobinurie”
– unbehandelt tritt der Tod durch Nierenversagen/Nierenblockade innerhalb von 48 Stunden ein

2. Akute Form:
– tritt während/direkt nach der Belastung auf
– gekennzeichnet durch Erschöpfung, Muskelschmerzen
– Schmerzhaftigkeit von Rücken und Hinterhand
– i.d.R. nur selten dunkel verfärbter Urin
– bei Nichtbehandlung kann ebenfalls der Tod durch Nierenversagen eintreten, jedoch seltener als bei der perakuten Greysperre (25% Sterblichkeit)

3. Subakute Form:
– Schmerzen beschränken sich auf den vorderen Rückenbereich (Muskelentzündung, Auftreten der Schmerzhaftigkeit daher erst nach ca. 24h, durch Berührung verstärkt)
– keine auffällige Erschöpfung, nur sehr selten zeigt sich eine Myoglobinurie
– selten tödlich

Ein veränderter pH-Wert des Urins (zuerst alkalisch, dann sauer) und geschwollene, heiße Muskeln, hohes Fieber sind ebenfalls Symptome.

Untrainierte Hunde mit einer mangelhaften Grundfitness trifft tendenziell eher die schwere perakute Form, während Stress und feuchtes Klima eine akute Greyhoundsperre auslösen können. Eine Überlastung fitter, gut trainierter Hunde löst dagegen, wie oben erwähnt, eher eine subakute Form aus.
Die Entstehung dieses Syndroms unterliegt also vielen unterschiedlichen Faktoren und ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ernst sollte man jedes Symptom nehmen.

Was tun als “Erste Hilfe”?

Trinken, trinken, trinken!

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Auch im Alltag ist bei Windhunden darauf zu achten!

Den Hund kühlen, jedoch nur mit feuchten Tüchern und Luftzufuhr. Und ab zum Tierarzt, dem man z.B. folgenden Leitfaden in die Hand drückt: Greyhoundsperre
Oder dies hier.
Wenn man dem Behandlungsplan folgt, ist ca. 4-6 Wochen Ruhe angesagt. Bei Sporthunden mind. 12 Wochen, ehe man sehr sorgfältig auftrainiert.
Muskelschäden durch die abgestorbenen Muskeln werden dem Hund bleiben, auch die Nieren können in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Je schneller man reagiert, desto besser kann sich der Hund erholen. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass eine solche Situation nicht wieder herbeigeführt wird.


Muskelkrämpfe beim Windhund

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Wenn ich über Muskelkrämpfe schreibe, beziehe ich mich wieder hauptsächlich auf Whippets und Greyhounds, aber natürlich können auch andere Hunderassen betroffen sein.

Also, worum geht es?

Muskelkrämpfe treten relativ häufig bei Windhunden auf und wohl jeder Mensch kennt diesen schmerzhaften Zustand, bei dem sich unwillentlich einzelne Muskelfasern oder ganze Muskelgruppen zusammenziehen, anspannen und “verkrampfen”. Während Menschen neben bewegungsbedingten Muskelkrämpfen oft Krämpfe im Ruhezustand haben, welche in der Regel  durch Calciummangel bedingt sind, treten beim Hund fast nur bewegungsbedingte Muskelkrämpfe auf.
Bei Sporthunden kann ein Krampf bereits vor dem Einsatz auftreten, wenn der Hund unter großer Anspannung steht (z.B. am Start(kasten)), oder während und nach des Laufs, wenn Körpertemperatur und Lactatgehalt in den Muskelzellen und Blut ihren Höhepunkt erreicht haben. Auch während Sprintspielen im Freilauf oder bei/nach unerwünschten Hetzjagden kann ein Krampf auftreten.

http://australiananatomycharts.com/dog_chart.html

Hauptsächlich betroffen ist die Muskulatur in der Vorderhand (Schulter bis Ellbogen), die Muskulatur des Rumpfes entlang der Rückenlinie und die des Hinterlaufs (Hüfte bis Knie).
Man erkennt einen verkrampften Muskel leicht, er ist verhärtet, “zusammengerollt” wie ein Ball und der Hund zeigt Schmerzreaktionen wie Anziehen des Beins, Aufziehen des Rückens, Jaulen, vor allem bei Berührung oder Dehnung. Nach dem Krampf kann er kurzzeitig lahmen.

In “Care of the Racing and Retired Greyhound” werden 5 Typen von Muskelkrämpfen bei Sporthunden unterschieden:

Dazu eine kleine Grafik, wie Skelettmuskeln aufgebaut sind.
https://i1.wp.com/www.tauchundnaturfreund.de/ubersicht/medizin/unfalle/krampfe/350pixkrampf2.jpg
1. “Dehydration cramp”: Krämpfe durch Dehydrierung, welche allerdings bei Sporthunden selten ist und im Alltag wohl kaum auftritt. Häufige Auslöser für eine Dehydrierung und einen Verlust von Körperflüssigkeit und Elektrolyten kann starker Durchfall und anhaltendes Erbrechen sein.

2. “Calcium deficiency cramp”: Krämpfe durch Calciummangel aufgrund von Mineralstoffmangel und/oder Vit D-Mangel durch Mangelversorgung bzw. Fehlernährung, Medikamenteneinnahme.

3. “Metabolic cramp”: Krämpfe aufgrund einer metabolischen Störung in den Muskelfasern, ausgelöst durch einen Mangel an Spurenelementen und/oder einer Azidose.

4. “Circulatory cramp”: Krämpfe aufgrund einer Störung in der Versorgung des Muskels mit Blut, ausgelöst durch Schäden an den kleinen Arterien und Venen, die die Muskeln versorgen. Ursache kann ein Schlag sein, eine Einblutung im Gewebe oder Narbengewebe, und alles, was die Sauerstoffversorgung einschränkt.

5. “Nervous cramp”: Krämpfe, die durch eine Beschädigung der Nerven ausgelöst werden, welche den Muskel steuern. Die Ursache kann eine Injektion sein, oder aber auch Schädigungen tiefer im Gewebe (schwere Prellungen, Blutungen). Angstzustände und Nervosität sowie Schäden in bestimmten Hirnregionen können Muskelkrämpfe auslösen, die wie kleinere epileptische Anfälle erscheinen können.

Interessanterweise wurden Krämpfe im Zusammenhang mit Kohlenhydratfütterung beschrieben (Nutrition for the Racing Greyhound, Kohnke, 1994), die sich vor allem durch verhärtete Muskeln im Rücken äußern. Diese können durch Reduzierung des Anteils an Getreide (gerne werden Brot, Nudeln und Cerealien verfüttert) im Futter behoben werden. Eventuell bindet die im Getreide und Hülsenfrüchten (oft im Futter: Soja und Erbsen) enthaltene Phytinsäure die mit dem Futter aufgenommenen Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen, Zink u.a., siehe Punkt 2 und 3. Selbes gilt übrigens für Spinat und Mangold, die Calcium bindende Oxalsäure enthalten und daher nicht in größeren Mengen gefüttert werden dürfen.
Zu schnelle Abkühlung nach dem Rennen (z.B. durch kaltes Wasser) kann bei Hunden auch zu Muskelkrämpfen führen, der Muskel wird nicht mehr ideal versorgt (Punkt 4).
Selbstverständlich kann auch körperliche oder mentale Überforderung Muskelkrämpfe auslösen, wobei die eigentliche Ursache auf zellulärer Ebene eine der oben genannten ist.
Eine weitere Ursache von Krämpfen kann eine genetisch bedingte Erkrankung sein, die beim Whippet und Greyhound sowie einigen anderen Rassen auftritt: EIH – Exercise Induced Hyperthermia
Da zu diesem Thema beim Whippet geforscht wird, möchte ich der EIH einen eigenen Artikel widmen.

Was kann man tun, wenn der Hund einen Muskelkrampf hat?

Tritt ein Muskelkrampf nur einmalig auf, muss selbstverständlich nicht sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Akut kann man dem Hund mit Dehnungen, Massage und Wärmeanwendungen helfen.
Da die Ursachen für Muskelkrämpfe aber vielfältig sind, kann es keine allgemeingültige Vorgehensweise geben. Sollte der Hund zu Krämpfen neigen, ist eine Abklärung durch den Tierarzt unbedingt erforderlich, die eine allg. klinische Untersuchung, Blut- und Urinuntersuchungen und die Krankengeschichte umfassen sollte.

“Keep your dog fit but fresh!”

Um schmerzhafte Muskelkrämpfe, Verletzungen oder gar eine sog. Greyhoundsperre zu vermeiden, ist unbedingt auf sorgfältiges Training und Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten (auch Freilauf) zu achten!
Beim Aufwärmen werden alle Systeme auf Leistung umgestellt, die Muskeln werden besser mit Blut versorgt, was den Zu- und Abtransport der benötigten Stoffe und der Abbaustoffe verbessert, das Enzymsystem in den Muskelzellen sorgt für optimale Energieversorgung usw. Genauso wichtig ist das Ablaufen.
Überforderung ist zu vermeiden.
Hunde dürfen und sollten zwar regelmäßig körperlich und mental gefordert werden und können auch mal an ihre persönlichen Grenzen herangeführt werden, aber bitte nicht darüber hinaus. Überforderung und Erschöpfung steigern das Verletzungsrisiko enorm, was besonders beim Windhundsport mit den beiden sehr unterschiedlichen Disziplinen Coursing und Rennbahn eine große Rolle spielt. Hunde, die züchterisch für Spitzenleistungen auf der Rennbahn “optimiert” wurden und ein entsprechendes Training erfahren, sind hochspezialisierte Leistungssportler.
In meinen Augen setzt man sie beim Coursing einem unverantwortlich großen Risko aus, indem man ihnen Distanzen und ein Geläuf zumutet, das sie vollkommen überfordert. Umgekehrt wird ein gut trainierter Coursinghund niemals Spitzenzeiten auf der Bahn erreichen können, jedoch ist das Risiko, ihn körperlich zu überfordern, kaum gegeben. Daher spricht nicht viel gegen Sprinttraining auf der Bahn für Coursinghunde, wenn der Hund weiß, wie der Hase dort läuft. “Mal eben” ein Coursing einzuschieben, oder, wie leider nicht selten zu beobachten, ältere Rennhunde nach ihrer Blütezeit auf der Bahn beim Coursing einzusetzen, ist dagegen eine denkbar schlechte Idee.
Will man Windhundsport ernsthaft betreiben, ist es notwendig, sich auf eine der Disziplinen zu konzentrieren und sich entsprechendes Fachwissen anzueigenen. Die Anforderungen an Hund und Halter sind grundsätzlich vollkommen unterschiedlich, dem Hund zuliebe sollte man sich für eine entscheiden.


Wie schärft man Krallenzangen?

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Heute habe ich ein praktisches Video für euch, in dem gezeigt wird, wie man Krallenzangen selbst schleifen kann.
Krallenzangen
Warum ist das so wichtig?
Um die Krallen beim Schneiden nicht schmerzhaft zu quetschen und/oder gesplitterten Krallen vorzubeugen, ist es wichtig, die Zangen immer scharf zu halten!
Warum regelmäßige Krallenpflege überhaupt wichtig ist, könnt ihr hier lesen: Pfotenpflege – Krallenschneiden

Was braucht man dazu?
Eine Rundfeile, wie man sie bspw. zum Schärfen von Kettensägen verwendet. Und ein ganz klein wenig Geschick beim Schleifen, um den richtigen Winkel zu treffen. Geschliffen wird immer nur die runde Seite, nicht die flache.
Preislich kommt so eine Rundfeile in etwa gleich mit einer neuen Zange und die Krallenzangen einfach zu entsorgen, sobald sie stumpfer sind, ist eigentlich keine schöne Sache.

Probiert es mal aus :)

Edit 15. August 2015: Auch eine gute Idee ist es, Alufolie zu kleinen Rollen falten und diese mit der Krallenzange scheibchenweise abzuknipsen. Nach 3-5 Minuten sollte die Zange scharf sein!


Warum wir bei Hitze nicht trainieren

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Im folgenden Text geht es zwar vorrangig um Rettungshunde, doch gilt die grundsätzliche Aussage natürlich genauso für Coursing- oder Rennsport:
Kein Sport bei dieser Hitze!
Warum wir bei Hitze nicht trainieren – Work For Dogs
Alles zwischen 25°C und 30°C ist für Windhunde schon sehr grenzwertig, und Temperaturen jenseits der 30°C sind wirklich und ganz ehrlich nicht mehr zumutbar.
Auch Trainings in den Vormittagsstunden sehe ich mit gemischten Gefühlen, denn die Sonne wird sehr früh schon sehr stark und brennt auch um 9 Uhr schon mit einer solchen Kraft auf freie Flächen, wie es Rennbahnen und Coursingfelder nunmal sind, dass die Temperaturen rasch in Grenzbereiche gelangen. Zumal, wenn es keine ausreichende Abkühlung über Nacht gab, wie es in diesem Sommer in weiten Teilen Europas wochenlang der Fall war/ist. Somit fallen meist auch Trainings am Abend aus.
Windhundsport ist ein Hochleistungssport und die meisten Hunde geben in jeder Situation alles, gehen nicht selten schon bei guten Bedingungen über ihre Verhältnisse hinaus.
Es gibt keinen sinnvollen Grund, Trainings bei dieser Hitze durchzuführen, wenn man dabei an die Gesundheit der Hunde denkt!

Am Bach ist es dagegen angenehm kühl.

Hunde aus Arbeitslinien, aber auch viele Hunde mit agilem Charakter, überschreiten in der Regel ihre physischen Grenzen in Spiel, Training und Einsatz, wenn ihnen nicht aktiv vom Besitzer Ruhephasen eingeräumt werden. Eigentlich eine Binsenweisheit. Was aber viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass wir nicht erkennen können, wann der Hund überlastet ist und Schaden nimmt. Wir erkennen zwar in der Arbeit mit dem Hund, dass der Hund sich in seiner Belastungszone befindet. Ob der Hund sich jedoch noch innerhalb der Toleranzzone befindet, oder bereits durch die Arbeit Schaden nimmt, können wir nicht mit Sicherheit anhand äußerer Signale erkennen.
(…)
Der Mensch kann im Gegensatz zum Hund seine gesamte Körperoberfläche nutzen, um durch Schwitzen seinen Körper zu kühlen. Der Hund kühlt fast ausschließlich über die Mundschleimhäute durch Hecheln. Felltragende Tiere haben zwar auch Schweißdrüsen, doch dieser Schweiß ist eher schaumig-klebrig. Werden die Haare dadurch nass, behindert das sogar die Wärmeabfuhr, so wie es beispielsweise beim Pferd der Fall ist. Der Mensch sondert dagegen einen wässrigen Schweiß ab, bei Bedarf bis zu zwölf Liter am Tag. Weil diese Flüssigkeit bei uns direkt auf der Haut verdunsten kann, ergibt sich ein enormer Kühlungseffekt. Bei heißem Wetter könnte ein Mensch, so ergab eine Kalkulation, ein Pferd im Marathon besiegen. Dieser Vorteil führt aber auch dazu, dass wir Körperanstrengung bei Hitze wesentlich weniger belastend empfinden als Hunde. Wir können es gar nicht nachfühlen wie sehr es den Hund in der Arbeit belastet.

Hier spielen ganz besonders auch Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Allgemeinzustand des Hundes eine Rolle, die sog. Greyhoundsperre kann bei feucht-heißem Klima oder unzureichender Kühlung im Auto noch viel leichter entstehen!

Die genannten Quellen zeigen auch, dass gerade Arbeitshunde, die es gewohnt sind oft unter schweren Bedingungen zu arbeiten, noch stärker von der Gefahr durch Überbelastung betroffen sind. Was ihnen bereits angezüchtet ist, wird zusätzlich im Training vermittelt und verstärkt: „Der Job“ ist zu erledigen, selbst wenn physische Grenzen erreicht sind. Der Hund lernt so im Training, seine körpereigenen Warnsignale zu ignorieren.
Hundeführer, die also regelmäßig an den Belastungsgrenze ihrer Hunde trainieren, laufen schneller Gefahr, dass der Hund körpereigene Warnsignale zu spät erkennt oder nach außen zeigt.

Hier kann ich nur wiederholen, was weiter oben schon steht: Windhundsport ist ein Hochleistungssport und die meisten Hunde geben in jeder Situation alles, gehen nicht selten schon bei guten Bedingungen über ihre Verhältnisse hinaus.
Besonders gefährdet sind dabei natürlich Rassen wie der Whippet, deren enormer “will to kill”, sowie die extreme Heftigkeit und Geschwindigkeit, die sie bei der Jagd zeigen, legendär sind.
A whippet is not for the faint of heart ;)

Und abends kann man sich im Garten sonnen.

Und weiter wichtig…

Wenn man eine Überbelastung bei seinem eigenen Hund schon nicht sicher bestimmen kann, dann gilt dies erst Recht für einen Trainer oder Seminarleiter, der die Hunde vielleicht sogar erst zum ersten Mal gesehen hat. Zwar liegt die Verantwortung grundsätzlich beim Hundeführer, seinen Hund keinen Gefahren auszusetzen, allerdings sollte sich ein Seminarleiter allein aus pädagogischen Gesichtspunkten damit nicht aus der Verantwortung stehlen. Diese Gefahr seinen Teilnehmern nachdrücklich vermitteln kann er am besten, indem er mit gutem Beispiel voran geht, auf eigene Einnahmen verzichtet und Trainings absagt.

Quelle und weitere, wertvolle Links: Warum wir bei Hitze nicht trainieren – Work For Dogs


Epilepsie – neue Richtlinien zum Umgang veröffentlicht

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Epilepsie – immer wieder mal Thema beim Whippet, aber natürlich auch bei anderen Hunderassen.

http://www.wisegeek.com/what-factors-affect-the-release-of-neurotransmitters.htm

Aufgrund ihrer Komplexität ist Epilespie eine Herausforderung für die Forschung und für die behandelnden Tierärzte, erschwert werden die Bedingungen, da es keine einheitlichen Standards zu Definitionen, Einteilungen der Krankheitsgrade, Messungen des Behandlungserfolgs und neuropathologische Untersuchungen gibt.
Ein internationales Forscherteam hat nun erstmals Richtlinien und Empfehlungen für Tierärzte veröffentlicht, die in 7 Publikationen frei zugänglich gemacht wurden!
Wer einen betroffenen Hund hat, kann sich selbst informieren und den eigenen Tierarzt darauf ansprechen, vielleicht kennt er sie noch nicht und findet sie hilfreich :)

Vetmeduni Vienna – Neue Richtlinien zum Umgang mit Epilespie


Knochenfütterung bei Welpen

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Gerne werde ich beim Thema Rohfütterung gefragt, ab wann ich Welpen Knochen oder fleischige Knochen verfüttere.
Die Antwort: Ca. ab 5-6 Wochen, je nach Entwicklung.
Die meisten sind dann erstaunt, aber wenn man hier im Blog zurückgeht auf die beiden Würfe, wird man sicher immer mal wieder Fotos von den Zwergen mit Hühnerteilen & Co finden.

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Loreley, 11 Wochen mit Hühnerkarkasse

Anfangs gibt es fleischige Knochen, von denen sie keine kleinen Knöchelchen oder Splitter abnagen können und die sie natürlich auch nicht verschlucken können. Dann tastet man sich voran, weiche Knochen und Knochen mit relativ viel Fleisch, z.B. Lamm und Kalb (Rippen, Brustbein, Schwänze, Gelenke), Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerkarkassen, Rehrippen, …
Logischerweise immer ungekocht!

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Loreley, 11 Wochen mit Rehrippen, wurden vollständig aufgefressen ;)

Was sie mit ihren kleinen Milchzähnchen abknabbern und knacken können, kann auch der Magen vertragen. Manche wolfen die Knochen anfangs auch, ich habe damit allerdings keine Erfahrung, bei mir gabs gleich ganze Teile.
Beobachten muss man trotzdem immer, aber neben den beiden Würfen habe ich auch alle meine Welpen von Anfang an mit Knochen gefüttert und es gab noch nie ein Problem. Übrigens auch nicht mit erwachsenen Hunden, die umgestellt wurden.
Es bietet sich an, zu den Knochen immer ein wenig Fleisch zu füttern, sollten es nicht ohnenhin schon fleischige Knochen sein.
Wer mehr Infos zur Knochenfütterung sucht, den möchte ich auf diverse Foren wie http://www.gesundehunde.com und entsprechende Sachbücher verweisen.


Myostatin-Mutation beim Whippet

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Eigentlich schon ein alter Hut, aber weil doch manchmal Unklarheiten bestehen bzw. Informationsmangel herrscht, hier ein kurzer Anriss:

Myostatin-Defekt, Myostatin-Mutation, Bully Whippet-Syndrom, Myostatin-bedingte Muskelhypertrophie, Doppelbemuskelung oder Myostatin Deficiency – dahinter verbirgt sich etwas, das unter allen Hunderassen derzeit wohl nur den Whippet tatsächlich betrifft, bei Nutztieren jedoch schon länger bekannt und gezielt zur Leistungssteigerung (also zur Erhöhung der Muskelmasse = Fleischertrag) eingesetzt wird. Auch bei Pferden kennt und züchtet man Myostatin-Varianten, die sich, je nach genetischer Ausstattung, eher für Kurz-, Mittel- oder Langdistanzen eignen. Siehe hierzu auch “Speed-Gen” bei Laboklin.

Beim Myostatin-Defekt handelt es sich um eine Mutation im Myostatin-Gen. Myostatin wird im tierischen und menschlichen Körper gebildet und ist ein Eiweiß, das für die Hemmung des Muskelwachstums zuständig ist und damit unkontrolliertes Muskelwachstum verhindert. Die Vererbung ist sehr gut untersucht und erfolgt über einen autosomal-rezessiven Erbgang.

Was bedeutet autosomal-rezessiv?

Autosomal bedeutet, dass die Gene nicht an das Geschlechtschromosom gebunden sind und unabhängig vom Geschlecht vererbt werden (zu unterscheiden von gonosomalen Erbgängen, wie z.B. bei der Bluterkrankheit, die über das X-Chromosom vererbt wird). Es sind also Rüde wie Hündin gleichermaßen betroffen.
Für jedes Merkmal, hier für das Myostatin-Gen, liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter.
Wird ein Merkmal autosomal-rezessiv vererbt bedeutet dies, dass ein Tier nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen. Sind die Eltern Träger (Genotyp N/B), haben also ein mutiertes Allel, können (!) sie es an ihre Nachkommen weitergeben. Sie können aber auch das normale Allel weitergeben und ihre Nachkommen sind frei.

Sind beide Elterntiere frei von der Mutation, geben sie nur normale, gesunde Allele an ihre Nachkommen weiter, die damit ebenfalls frei vom Myostatin-Defekt sind. Sie tragen den Genotyp N/N.

Und das ist der aktuelle Stand in der Zucht in Deutschland und Österreich. Die zur Zucht eingesetzten Tiere müssen nachweisen, dass sie keine Mutation tragen. Sind sie Träger, werden sie nicht zur Zucht zugelassen. In anderen Ländern wird jedoch mit Trägern gezüchtet, was prinzipiell auch kein Problem darstellt, da Träger nicht in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sind. Verpaart man nur Hunde ohne Mutation mit Hunden mit Mutation, werden einige der Welpen selbst Träger sein, andere keine. Probleme gibt es eben nur, wenn Träger mit Trägern verpaart werden.

Was ist denn aber nun der Vorteil von Trägern und wie entstand bzw. verbreitete sich die Mutation im Whippet?

Der Vorteil ist ganz schnell erklärt: Whippets, die ein mutiertes Allel aufweisen (N/B), sind in den meisten Fällen auf kurzen Sprintstrecken schneller, als es Hunde ohne Mutation sind (wie anfangs beim “Speed-Gen” bei Pferden erwähnt).
Äußerlich weisen Träger zwar deutlich mehr Muskeln als der Durchschnittswhippet auf, jedoch sind Whippets aus Rennlinie auch ohne Mutation oft deutlich bemuskelter, daher sieht man ihnen diesen Vorteil nicht zwangsweise an.
Eines Tages muss sich die Mutation jedenfalls spontan ergeben haben (ob nur einmalig oder mehrmals unabhängig voneinander ist meines Wissens nicht absolut klar, es gibt Hinweise auf Mutationen in den USA und eine in Europa), so wie es bei allen Tieren und Menschen passieren kann, und zufällig wurde ausgerechnet dieser Hund im Rennsport geführt, zeigte entsprechende Erfolge und ging in die Zucht. Verpaart man nun auf der Jagd nach Sekunden immer die erfolgreichsten, schnellsten Hunde, treten natürlich auf einmal Hunde auf, die von ihren Eltern zwei mutierte Allele bekommen haben – Hunde wie Wendy.

Hunde wie Wendy sind natürlich nicht mehr schnell. Sie sind alles andere als leistungsfähig und leiden massiv an diesem Syndrom.

Es versteht sich von selbst, dass es wichtig ist, solche Verpaarungen unbedingt zu vermeiden. Testet man einmalig die Elterntiere als frei (N/N), ist die weitere Untersuchung ihrer Nachkommen allerdings unnötig. Die spontane Mutation ist äußerst selten, sodass dadurch nicht befürchtet werden muss, diese Mutation wieder einzuschleppen.
Es zeigt auch, dass eben genau das, was im Standard des Whippets gefordert wird, sinnvoll ist. Keine Übertreibungen. Keine Extreme. Extreme in der Zucht sind immer problematisch, im Leistungsbereich genauso wie im Showbereich.

journal.pgen.0030079.g001
Normaler Whippet, Träger, Bully Whippet

Wer mehr dazu lesen möchte, kann das hier tun: A Mutation in the Myostatin Gene Increases Muscle Mass and Enhances Racing Performance in Heterozygote Dogs
Und hier.



Schönheit & Leistung Part I

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Könnte auch “Crufts 2015” heißen, denn die ist der Aufhänger für diesen Beitrag.
Vergangene Woche fand eine der bedeutensten Hundeshows statt, die Crufts. Angeblich sogar die größte Show weltweit.
http://www.crufts.org.uk/
Großes Aufsehen, natürlich. Liveübertragungen im TV und über Livestreams. Der eine oder andere Aufreger inklusive. Vergiftete Hunde, öffentlich misshandelte Hunde, respektlos gehandelte Hunde und andere monströse Auswüchse der Showhundezucht. Es ist entsetzlich, bessere Worte kann man dafür nicht finden. Und immer wieder die Empörung darüber, dass die “Ausstellungsfraktion” Hunde und ganze Rassen zugrunde gerichtet/gezüchtet hat.
Aber ehrlich – ich bin es leid. So oft ist das nur geheuchelt, selten steckt wirklich Konsequenz dahinter. Konsequent wäre es nämlich, wieder zurückzukehren zu dem, was ursprünglich das höchste Zuchtziel beim Windhund war:
Schönheit und Leistung!
Wie liest man auf der HP des DWZRV so schön blumig:

Der Verband verpflichtet seine Mitglieder zum Reinzuchtprinzip und lehnt es ab, plötzlichen Modeströmungen nachgebend, den Windhund nur als Schauobjekt zu sehen. Er soll ein “Gebrauchshund” bleiben, denn ohne Härte, Ausdauer und Strapazierfähigkeit wird er degenerieren. Es gilt, den trockenen, edlen Typ anzustreben, seine angeborene Leistungsfähigkeit, aber auch seine Anspruchslosigkeit zu erhalten. Der DWZRV will den Windhund mit Sorgfalt bewahren und dieses Kulturgut weiteren Generationen erhalten. Die Zielsetzung des Verbandes mit seinen Mitgliedern ist das Bestreben, für den Windhund alles zu tun, um ihn in seiner Reinheit, seiner Leistungsfähigkeit, seinem Adel, seinen inneren und äußeren Qualitäten für die Nachwelt zu erhalten, zu pflegen und zu schützen.

Wo ist dieses Zuchtziel hin? Verloren gegangen, irgendwo zwischen den beiden Extremen, der Zucht auf vollkommen übertriebene optische Merkmale und der Zucht auf reine Schnelligkeit. Und zwar schon lange.
Kann man bei den Greyhounds, die auf der Crufts gezeigt wurden und die eigentlich DEN Coursinghunden schlechthin entsprechen sollten, auch nur annähernd von Leistungsfähigkeit und Adel sprechen?
Und was ist mit den Whippets und Greys, die mittlerweile derart schnell und in ihrem Körperbau so speziell empfindlich geworden sind, dass ihnen ein Rennen auf der Grasbahn, ein Coursing im Gelände gar nicht mehr zugemutet werden kann? Die offen thematisierte Hybridzucht aus Whippet x Greyhound beiseite gelassen.
Der Punkt Schönheit in S&L bedeutet, dass der Hund optisch dem zweckmäßigen Standard entspricht, eben weil im Bezug auf Windhunde der Standard an den ursprünglichen “Gebrauchszweck” (beim Whippet: Rennhund) angepasst ist. Schönheit & Leistung gehen beim Windhund immer Hand in Hand. Eigentlich. Im Idealfall. Früher mal. Siehe oben.

Begleiterscheinung, besonders in der Showzucht: Linienzucht und Inzucht, um möglichst rasch einen einheitlichen optischen Typ zu erzielen. Inzuchtkoeffizienten von über 20% jucken niemanden, ein Ahnenverlustkoeffizient von über 80% genauso. Mir persönlich schnürt es dabei die Kehle zu, denn ich weiß, was das bedeutet. Wem diese Begriffe und die Bedeutung nicht klar sind, für den gibt’s demnächst einen eigenen Beitrag.
Aber faktisch reicht ein Satz: Die derzeit üblichen Zuchtpraktiken sind das baldige Ende der wunderbaren Rasse Whippet.
Schluss, aus und vorbei.
Mit jeder Verpaarung, die eng auf Linie geht, verlieren wir unwiederbringlich wertvolles genetisches Material. Zunehmende Fälle von u.a. Autoimmunerkrankungen sprechen eine deutliche Sprache.
Mit jedem Verzicht auf eine Selektion nach körperlicher Leistungsfähigkeit, gekoppelt mit Robustheit, Strapazierfähigkeit und einer gewissen Härte, fördert man das, was so gerne an “diesen hochgezüchteten, krankheitsanfälligen und degenerierten Rassehunden” kritisiert wird.

Wer hat Schuld an dieser Entwicklung?
Die FCI, der Verband, die Richter, die Aussteller, die Hochleistungssporthundhalter, die Züchter?
Keiner von uns hat das Recht, hier zu verurteilen!
Wir alle tragen dafür Verantwortung, wenn wir nicht entsprechend handeln.
Und einen absolut entscheidenden Beitrag dazu leisten die Welpenkäufer!
Solange Interessenten selbst Hunde aus sehr gemäßigter Leistungszucht oder S&L-Zucht mit den Worten “zu sportlich”, “zu leistungsbetont” und den absolut unhaltbaren Vorurteilen “ich kann einem Hund aus S&L-Zucht nicht gerecht werden”, “ich will/wir wollen ein Leben MIT dem Hund, nicht FÜR den Hund” ablehnen, solange wird die Trennung in Showlinien und Leistungslinien und die Zucht extremer Merkmale weitergehen, absolut zu Ungunsten der Hunde.
Hier Verantwortung abgeben zu wollen, ist der falsche Weg. Damit lädt man nur noch mehr Verantwortung auf die eigenen Schultern.

To be continued…


Zecken!

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Jetzt hab ich doch glatt schon 2 Jahre (!) nix mehr über Zecken gepostet, geht ja gar nicht :P Mach ma mal schnell.

Im Wald und auf der Heide
da such ich meine Freude …

Absitzen unter schwerer Ablenkung ;) Lia Buddy, Bluni, Enya und Bullitt SAMSUNG
und bring mir Zecken heim!
Wenn ich nichts dagegen tue ;)

Artikel auf der Hauptseite: Zeckenprophylaxe, mit einer Reihe von Möglichkeiten.
Mein Mittel der Wahl: Kokosöl.
Seit 2011 verwende ich Feeprotect bzw. mittlerweile natives Kokosöl mit gutem Erfolg.

Wie wirkts?
Reportage des MDR:

Für die schnellen Leser ein Zitat aus dem Deutschen Ärzteblatt:

Von einigen gesättigten Fettsäuren sind gute insekten- und zeckenabwehrende Wirkungen bekannt: Zum Beispiel von Kokosfett-, Caprin- und Laurinsäure. Zwar ist die Wirkdauer kürzer als bei Produkten mit konventionellen Wirkstoffen, sie sind aber aufgrund ihrer guten Hautverträglichkeit auch für die Anwendung bei Kindern und Babys geeignet. Manche Fettsäuren, zum Beispiel Laurinsäure, verfügen ebenfalls über eine Wirkung gegen Zecken. Letztere ist als Abwehrmittel gegen Zecken marktfähig.

Insektenschutz: Wie man das Stichrisiko senkt
Und hier noch ein Link mit Studie: Klick mich!

Wichtig: Grundsätzlich unterscheidet man Mittel, die eine repellierende Wirkung haben – also Zecken (Mücken, Flöhe, Läuse, Milben) schon vor dem Biss oder Stich abstoßen – und Mittel mit insektizider Wirkung, die für die lästigen Blutsauger nach dem Stich und damit der Aufnahme des Gifts tödlich wirken.
Laurinsäure und Kokosfettsäure haben eine repellierende Wirkung! Sticht die Zecke trotzdem zu, wird sie auch saugen und ggf. nach einigen Stunden bzw. 1-2 Tagen Krankheitserreger übertragen. Daher ist es wichtig, den Hund trotzdem zu kontrollieren. Dies ist jedoch bei allen Mitteln der Fall, kein Mittel wirkt zu 100% sicher.
Zum Thema durch Zecken übertragene Krankheiten wollte ich schon seit einiger Zeit etwas schreiben, eventuell schaffe ich es nächste Woche.

Wie wende ich Kokosöl an?
Sehr einfach. Eine passende Menge (je nach Hundegröße) auf der Handfläche verteilen und anschließend Beine, Brust, Bauch, Kopf des Hundes damit einreiben.


Greyhoundsperre beim Whippet

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Anders als die Bezeichnung dieses Symptoms einer schwerwiegenden und potentiell lebensbedrohlichen Stoffwechselsituation beim Windhund vermittelt, tritt die Greysperre nicht nur beim Greyhound auf, sondern kann theoretisch alle Rassen betreffen, vorrangig jedoch die sehr schnellen und stark bemuskelten Rassen wie Greyhound, Whippet und zum Teil den Galgo.

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Stolz auf das gefangene “Hasi”!

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass alle Windhundhalter und besonders auch alle Whippethalter über dieses Syndrom Bescheid wissen, damit frühe Anzeichen erkannt werden und rechtzeitig medizinische Maßnahmen eingeleitet werden können. Auch kennt nicht jeder Tierarzt dieses Krankheitsbild (wie aus zahlreichen Berichten zu schließen ist) und ist unter Umständen dankbar für einen Hinweis.
Im Zusammenhang mit der Greyhoundsperre fallen Begriffe wie Myoglobinurie, metabolische Azidose, Azoturie oder belastungsbedingte Myopathie, Rhabdomyolyse und immer wieder der Vergleich mit dem Kreuzverschlag bei Pferden.

Wodurch wird nun eine Greysperre ausgelöst und was ist das überhaupt?

Die belastungsbedingte Rhabdomyolyse tritt, wie der Name andeutet, nach einer starken Überlastung der Muskulatur auf, z.B. nach exzessivem Sprinten im Spiel mit Artgenossen oder angetrieben durch ein Spielzeug (Frisbeewerfen, Ballwerfen), oder selbstverständlich und sehr viel wahrscheinlicher, durch das Hetzen von Wild im Gelände oder nach (relativ) zu langen Coursings und zu exzessiv betriebenen Rennen auf der Bahn. Wer genauer Bescheid wissen möchte, was genau im Körper abläuft, der kann sich z.B. hier und hier informieren. Auch die Greyhound-Bibel bietet natürlich umfangreiche und fundierte Informationen (besonders für Mediziner und medizinisch Interessierte).

Grob umschrieben wird der Muskel durch Überlastung und dadurch bedingte Mangelversorgung geschädigt, Muskelzellen sterben ab und die Abbauprodukte gelangen in die Blutbahn, was in Folge zu irreversiblen Nierenschäden oder akutem, ev. tödlichem Nierenversagen führt.

Risikofaktoren sind eine mangelnde Fitness resp. ein mangelhafter Trainingszustand im Vergleich zur geforderten Leistung, sodass der Hund sehr schnell über seine physischen Grenzen hinaus belastet wird. Zwar kann eine Greyhoundsperre auch gut trainierte Sporthunde treffen, die viel Freilauf gewohnt sind, doch ist dies unwahrscheinlicher, so man sie nicht bewusst überlastet. Auch betrifft diese Hunde eher die subakute Form der Greysperre. Und ungewollte Hetzjagden im Gelände übersteht letztlich auch ein fitter Hund besser.
Dennoch: Immer im Hinterkopf behalten, selbst wenn man denkt, der eigene Hund sei fit und trainiert! Denn Auslöser können auch andere Umweltfaktoren sein.
Besonders anmerken möchte ich hier, dass Sporthunde nach Verletzungspausen langsam und sorgfältig auftrainiert werden müssen, bevor man sie wieder in den Bewerb oder zum Training (das sich in den Distanzen meist nicht unterscheidet) schickt! Der Muskelabbau tritt bei eingeschränkter Bewegung sehr rasch ein und der Körper stellt sich auf Ruhe um.

Feuchtwarmes Klima spielt eine große Rolle, was besonders zu beachten ist, wenn man die Hunde längere Zeit im Auto transportiert oder beim Sport in einer Box ausruhen lässt. Gerade wenn mehrere Hunde im Auto sind, ist selbst bei niedrigen Außentemperaturen immer auf gute Frischluftzufuhr und Durchlüftung (Feuchtigkeit durch Hecheln) zu achten.
Idealerweise werden die Hunde eigentlich auch erst dann wieder ins Auto gebracht, wenn sie nach dem Sport abgelaufen sind und nicht mehr hecheln!

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Nach dem Lauf ist leichte Bewegung zum Abkühlen angesagt.

In diesem Zusammenhang sind auch Hunde besonders gefährdet, die sich sehr leicht erregen und schnell unter großer Anspannung stehen. Gerade beim Sport ist daher darauf zu achten, dass der Hund in Trainingspausen möglichst ruhig gehalten wird, eventuell abseits des Hundeplatzes/Parcours/Bahn.
Auch belastende Lebenssituationen (chronischer Stress in der Familie, in der Hundegruppe) können dazu führen, dass der Hund anfälliger für eine Greysperre ist.
Ein niedriger Kaliumspiegel stellt ebenfalls ein Risiko dar, dies kann krankheitsbedingt sein oder aufgrund einer nicht angepassten Ernährung.
Gelegentlich wird weiters eine erbliche Komponente diskutiert, allerdings lässt sich derzeit keine Aussage dazu treffen.

Was sind Anzeichen für eine Greyhoundsperre?

Es gibt 3 Formen der Greyhoundsperre, die sich in ihrem klinischen Bild und den Folgen für den Hund unterscheiden.

1. Perakute Form:
– tritt während/direkt nach der Belastung auf
– gekennzeichnet durch Erschöpfung, beschleunigte Atmung, Muskelschmerzen
– Schmerzhaftigkeit von Rücken und Hinterhand, Nägel der Hinterläufe
schleifen beim Gehen am Boden, Schmerzen beim Aufstehen und Hinlegen
– dunkel verfärbter Urin (der Hund “pinkelt Blut”) durch das Muskelprotein Myoglobin, daher “Myoglobinurie”
– unbehandelt tritt der Tod durch Nierenversagen/Nierenblockade innerhalb von 48 Stunden ein

2. Akute Form:
– tritt während/direkt nach der Belastung auf
– gekennzeichnet durch Erschöpfung, Muskelschmerzen
– Schmerzhaftigkeit von Rücken und Hinterhand
– i.d.R. nur selten dunkel verfärbter Urin
– bei Nichtbehandlung kann ebenfalls der Tod durch Nierenversagen eintreten, jedoch seltener als bei der perakuten Greysperre (25% Sterblichkeit)

3. Subakute Form:
– Schmerzen beschränken sich auf den vorderen Rückenbereich (Muskelentzündung, Auftreten der Schmerzhaftigkeit daher erst nach ca. 24h, durch Berührung verstärkt)
– keine auffällige Erschöpfung, nur sehr selten zeigt sich eine Myoglobinurie
– selten tödlich

Ein veränderter pH-Wert des Urins (zuerst alkalisch, dann sauer) und geschwollene, heiße Muskeln, hohes Fieber sind ebenfalls Symptome.

Untrainierte Hunde mit einer mangelhaften Grundfitness trifft tendenziell eher die schwere perakute Form, während Stress und feuchtes Klima eine akute Greyhoundsperre auslösen können. Eine Überlastung fitter, gut trainierter Hunde löst dagegen, wie oben erwähnt, eher eine subakute Form aus.
Die Entstehung dieses Syndroms unterliegt also vielen unterschiedlichen Faktoren und ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ernst sollte man jedes Symptom nehmen.

Was tun als “Erste Hilfe”?

Trinken, trinken, trinken!

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Auch im Alltag ist bei Windhunden darauf zu achten!

Den Hund kühlen, jedoch nur mit feuchten Tüchern und Luftzufuhr. Und ab zum Tierarzt, dem man z.B. folgenden Leitfaden in die Hand drückt: Greyhoundsperre
Oder dies hier.
Wenn man dem Behandlungsplan folgt, ist ca. 4-6 Wochen Ruhe angesagt. Bei Sporthunden mind. 12 Wochen, ehe man sehr sorgfältig auftrainiert.
Muskelschäden durch die abgestorbenen Muskeln werden dem Hund bleiben, auch die Nieren können in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Je schneller man reagiert, desto besser kann sich der Hund erholen. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass eine solche Situation nicht wieder herbeigeführt wird.


Muskelkrämpfe beim Windhund

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Wenn ich über Muskelkrämpfe schreibe, beziehe ich mich wieder hauptsächlich auf Whippets und Greyhounds, aber natürlich können auch andere Hunderassen betroffen sein.

Also, worum geht es?

Muskelkrämpfe treten relativ häufig bei Windhunden auf und wohl jeder Mensch kennt diesen schmerzhaften Zustand, bei dem sich unwillentlich einzelne Muskelfasern oder ganze Muskelgruppen zusammenziehen, anspannen und “verkrampfen”. Während Menschen neben bewegungsbedingten Muskelkrämpfen oft Krämpfe im Ruhezustand haben, welche in der Regel  durch Calciummangel bedingt sind, treten beim Hund fast nur bewegungsbedingte Muskelkrämpfe auf.
Bei Sporthunden kann ein Krampf bereits vor dem Einsatz auftreten, wenn der Hund unter großer Anspannung steht (z.B. am Start(kasten)), oder während und nach des Laufs, wenn Körpertemperatur und Lactatgehalt in den Muskelzellen und Blut ihren Höhepunkt erreicht haben. Auch während Sprintspielen im Freilauf oder bei/nach unerwünschten Hetzjagden kann ein Krampf auftreten.

http://australiananatomycharts.com/dog_chart.html

Hauptsächlich betroffen ist die Muskulatur in der Vorderhand (Schulter bis Ellbogen), die Muskulatur des Rumpfes entlang der Rückenlinie und die des Hinterlaufs (Hüfte bis Knie).
Man erkennt einen verkrampften Muskel leicht, er ist verhärtet, “zusammengerollt” wie ein Ball und der Hund zeigt Schmerzreaktionen wie Anziehen des Beins, Aufziehen des Rückens, Jaulen, vor allem bei Berührung oder Dehnung. Nach dem Krampf kann er kurzzeitig lahmen.

In “Care of the Racing and Retired Greyhound” werden 5 Typen von Muskelkrämpfen bei Sporthunden unterschieden:

Dazu eine kleine Grafik, wie Skelettmuskeln aufgebaut sind.
https://i1.wp.com/www.tauchundnaturfreund.de/ubersicht/medizin/unfalle/krampfe/350pixkrampf2.jpg
1. “Dehydration cramp”: Krämpfe durch Dehydrierung, welche allerdings bei Sporthunden selten ist und im Alltag wohl kaum auftritt. Häufige Auslöser für eine Dehydrierung und einen Verlust von Körperflüssigkeit und Elektrolyten kann starker Durchfall und anhaltendes Erbrechen sein.

2. “Calcium deficiency cramp”: Krämpfe durch Calciummangel aufgrund von Mineralstoffmangel und/oder Vit D-Mangel durch Mangelversorgung bzw. Fehlernährung, Medikamenteneinnahme.

3. “Metabolic cramp”: Krämpfe aufgrund einer metabolischen Störung in den Muskelfasern, ausgelöst durch einen Mangel an Spurenelementen und/oder einer Azidose.

4. “Circulatory cramp”: Krämpfe aufgrund einer Störung in der Versorgung des Muskels mit Blut, ausgelöst durch Schäden an den kleinen Arterien und Venen, die die Muskeln versorgen. Ursache kann ein Schlag sein, eine Einblutung im Gewebe oder Narbengewebe, und alles, was die Sauerstoffversorgung einschränkt.

5. “Nervous cramp”: Krämpfe, die durch eine Beschädigung der Nerven ausgelöst werden, welche den Muskel steuern. Die Ursache kann eine Injektion sein, oder aber auch Schädigungen tiefer im Gewebe (schwere Prellungen, Blutungen). Angstzustände und Nervosität sowie Schäden in bestimmten Hirnregionen können Muskelkrämpfe auslösen, die wie kleinere epileptische Anfälle erscheinen können.

Interessanterweise wurden Krämpfe im Zusammenhang mit Kohlenhydratfütterung beschrieben (Nutrition for the Racing Greyhound, Kohnke, 1994), die sich vor allem durch verhärtete Muskeln im Rücken äußern. Diese können durch Reduzierung des Anteils an Getreide (gerne werden Brot, Nudeln und Cerealien verfüttert) im Futter behoben werden. Eventuell bindet die im Getreide und Hülsenfrüchten (oft im Futter: Soja und Erbsen) enthaltene Phytinsäure die mit dem Futter aufgenommenen Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen, Zink u.a., siehe Punkt 2 und 3. Selbes gilt übrigens für Spinat und Mangold, die Calcium bindende Oxalsäure enthalten und daher nicht in größeren Mengen gefüttert werden dürfen.
Zu schnelle Abkühlung nach dem Rennen (z.B. durch kaltes Wasser) kann bei Hunden auch zu Muskelkrämpfen führen, der Muskel wird nicht mehr ideal versorgt (Punkt 4).
Selbstverständlich kann auch körperliche oder mentale Überforderung Muskelkrämpfe auslösen, wobei die eigentliche Ursache auf zellulärer Ebene eine der oben genannten ist.
Eine weitere Ursache von Krämpfen kann eine genetisch bedingte Erkrankung sein, die beim Whippet und Greyhound sowie einigen anderen Rassen auftritt: EIH – Exercise Induced Hyperthermia
Da zu diesem Thema beim Whippet geforscht wird, möchte ich der EIH einen eigenen Artikel widmen.

Was kann man tun, wenn der Hund einen Muskelkrampf hat?

Tritt ein Muskelkrampf nur einmalig auf, muss selbstverständlich nicht sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Akut kann man dem Hund mit Dehnungen, Massage und Wärmeanwendungen helfen.
Da die Ursachen für Muskelkrämpfe aber vielfältig sind, kann es keine allgemeingültige Vorgehensweise geben. Sollte der Hund zu Krämpfen neigen, ist eine Abklärung durch den Tierarzt unbedingt erforderlich, die eine allg. klinische Untersuchung, Blut- und Urinuntersuchungen und die Krankengeschichte umfassen sollte.

“Keep your dog fit but fresh!”

Um schmerzhafte Muskelkrämpfe, Verletzungen oder gar eine sog. Greyhoundsperre zu vermeiden, ist unbedingt auf sorgfältiges Training und Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten (auch Freilauf) zu achten!
Beim Aufwärmen werden alle Systeme auf Leistung umgestellt, die Muskeln werden besser mit Blut versorgt, was den Zu- und Abtransport der benötigten Stoffe und der Abbaustoffe verbessert, das Enzymsystem in den Muskelzellen sorgt für optimale Energieversorgung usw. Genauso wichtig ist das Ablaufen.
Überforderung ist zu vermeiden.
Hunde dürfen und sollten zwar regelmäßig körperlich und mental gefordert werden und können auch mal an ihre persönlichen Grenzen herangeführt werden, aber bitte nicht darüber hinaus. Überforderung und Erschöpfung steigern das Verletzungsrisiko enorm, was besonders beim Windhundsport mit den beiden sehr unterschiedlichen Disziplinen Coursing und Rennbahn eine große Rolle spielt. Hunde, die züchterisch für Spitzenleistungen auf der Rennbahn “optimiert” wurden und ein entsprechendes Training erfahren, sind hochspezialisierte Leistungssportler.
In meinen Augen setzt man sie beim Coursing einem unverantwortlich großen Risko aus, indem man ihnen Distanzen und ein Geläuf zumutet, das sie vollkommen überfordert. Umgekehrt wird ein gut trainierter Coursinghund niemals Spitzenzeiten auf der Bahn erreichen können, jedoch ist das Risiko, ihn körperlich zu überfordern, kaum gegeben. Daher spricht nicht viel gegen Sprinttraining auf der Bahn für Coursinghunde, wenn der Hund weiß, wie der Hase dort läuft. “Mal eben” ein Coursing einzuschieben, oder, wie leider nicht selten zu beobachten, ältere Rennhunde nach ihrer Blütezeit auf der Bahn beim Coursing einzusetzen, ist dagegen eine denkbar schlechte Idee.
Will man Windhundsport ernsthaft betreiben, ist es notwendig, sich auf eine der Disziplinen zu konzentrieren und sich entsprechendes Fachwissen anzueigenen. Die Anforderungen an Hund und Halter sind grundsätzlich vollkommen unterschiedlich, dem Hund zuliebe sollte man sich für eine entscheiden.


Wie schärft man Krallenzangen?

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Heute habe ich ein praktisches Video für euch, in dem gezeigt wird, wie man Krallenzangen selbst schleifen kann.
Krallenzangen
Warum ist das so wichtig?
Um die Krallen beim Schneiden nicht schmerzhaft zu quetschen und/oder gesplitterten Krallen vorzubeugen, ist es wichtig, die Zangen immer scharf zu halten!
Warum regelmäßige Krallenpflege überhaupt wichtig ist, könnt ihr hier lesen: Pfotenpflege – Krallenschneiden

Was braucht man dazu?
Eine Rundfeile, wie man sie bspw. zum Schärfen von Kettensägen verwendet. Und ein ganz klein wenig Geschick beim Schleifen, um den richtigen Winkel zu treffen. Geschliffen wird immer nur die runde Seite, nicht die flache.
Preislich kommt so eine Rundfeile in etwa gleich mit einer neuen Zange und die Krallenzangen einfach zu entsorgen, sobald sie stumpfer sind, ist eigentlich keine schöne Sache.

Probiert es mal aus :)

Edit 15. August 2015: Auch eine gute Idee ist es, Alufolie zu kleinen Rollen falten und diese mit der Krallenzange scheibchenweise abzuknipsen. Nach 3-5 Minuten sollte die Zange scharf sein!


Warum wir bei Hitze nicht trainieren

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Im folgenden Text geht es zwar vorrangig um Rettungshunde, doch gilt die grundsätzliche Aussage natürlich genauso für Coursing- oder Rennsport:
Kein Sport bei dieser Hitze!
Warum wir bei Hitze nicht trainieren – Work For Dogs
Alles zwischen 25°C und 30°C ist für Windhunde schon sehr grenzwertig, und Temperaturen jenseits der 30°C sind wirklich und ganz ehrlich nicht mehr zumutbar.
Auch Trainings in den Vormittagsstunden sehe ich mit gemischten Gefühlen, denn die Sonne wird sehr früh schon sehr stark und brennt auch um 9 Uhr schon mit einer solchen Kraft auf freie Flächen, wie es Rennbahnen und Coursingfelder nunmal sind, dass die Temperaturen rasch in Grenzbereiche gelangen. Zumal, wenn es keine ausreichende Abkühlung über Nacht gab, wie es in diesem Sommer in weiten Teilen Europas wochenlang der Fall war/ist. Somit fallen meist auch Trainings am Abend aus.
Windhundsport ist ein Hochleistungssport und die meisten Hunde geben in jeder Situation alles, gehen nicht selten schon bei guten Bedingungen über ihre Verhältnisse hinaus.
Es gibt keinen sinnvollen Grund, Trainings bei dieser Hitze durchzuführen, wenn man dabei an die Gesundheit der Hunde denkt!

Am Bach ist es dagegen angenehm kühl.

Hunde aus Arbeitslinien, aber auch viele Hunde mit agilem Charakter, überschreiten in der Regel ihre physischen Grenzen in Spiel, Training und Einsatz, wenn ihnen nicht aktiv vom Besitzer Ruhephasen eingeräumt werden. Eigentlich eine Binsenweisheit. Was aber viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass wir nicht erkennen können, wann der Hund überlastet ist und Schaden nimmt. Wir erkennen zwar in der Arbeit mit dem Hund, dass der Hund sich in seiner Belastungszone befindet. Ob der Hund sich jedoch noch innerhalb der Toleranzzone befindet, oder bereits durch die Arbeit Schaden nimmt, können wir nicht mit Sicherheit anhand äußerer Signale erkennen.
(…)
Der Mensch kann im Gegensatz zum Hund seine gesamte Körperoberfläche nutzen, um durch Schwitzen seinen Körper zu kühlen. Der Hund kühlt fast ausschließlich über die Mundschleimhäute durch Hecheln. Felltragende Tiere haben zwar auch Schweißdrüsen, doch dieser Schweiß ist eher schaumig-klebrig. Werden die Haare dadurch nass, behindert das sogar die Wärmeabfuhr, so wie es beispielsweise beim Pferd der Fall ist. Der Mensch sondert dagegen einen wässrigen Schweiß ab, bei Bedarf bis zu zwölf Liter am Tag. Weil diese Flüssigkeit bei uns direkt auf der Haut verdunsten kann, ergibt sich ein enormer Kühlungseffekt. Bei heißem Wetter könnte ein Mensch, so ergab eine Kalkulation, ein Pferd im Marathon besiegen. Dieser Vorteil führt aber auch dazu, dass wir Körperanstrengung bei Hitze wesentlich weniger belastend empfinden als Hunde. Wir können es gar nicht nachfühlen wie sehr es den Hund in der Arbeit belastet.

Hier spielen ganz besonders auch Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Allgemeinzustand des Hundes eine Rolle, die sog. Greyhoundsperre kann bei feucht-heißem Klima oder unzureichender Kühlung im Auto noch viel leichter entstehen!

Die genannten Quellen zeigen auch, dass gerade Arbeitshunde, die es gewohnt sind oft unter schweren Bedingungen zu arbeiten, noch stärker von der Gefahr durch Überbelastung betroffen sind. Was ihnen bereits angezüchtet ist, wird zusätzlich im Training vermittelt und verstärkt: „Der Job“ ist zu erledigen, selbst wenn physische Grenzen erreicht sind. Der Hund lernt so im Training, seine körpereigenen Warnsignale zu ignorieren.
Hundeführer, die also regelmäßig an den Belastungsgrenze ihrer Hunde trainieren, laufen schneller Gefahr, dass der Hund körpereigene Warnsignale zu spät erkennt oder nach außen zeigt.

Hier kann ich nur wiederholen, was weiter oben schon steht: Windhundsport ist ein Hochleistungssport und die meisten Hunde geben in jeder Situation alles, gehen nicht selten schon bei guten Bedingungen über ihre Verhältnisse hinaus.
Besonders gefährdet sind dabei natürlich Rassen wie der Whippet, deren enormer “will to kill”, sowie die extreme Heftigkeit und Geschwindigkeit, die sie bei der Jagd zeigen, legendär sind.
A whippet is not for the faint of heart ;)

Und abends kann man sich im Garten sonnen.

Und weiter wichtig…

Wenn man eine Überbelastung bei seinem eigenen Hund schon nicht sicher bestimmen kann, dann gilt dies erst Recht für einen Trainer oder Seminarleiter, der die Hunde vielleicht sogar erst zum ersten Mal gesehen hat. Zwar liegt die Verantwortung grundsätzlich beim Hundeführer, seinen Hund keinen Gefahren auszusetzen, allerdings sollte sich ein Seminarleiter allein aus pädagogischen Gesichtspunkten damit nicht aus der Verantwortung stehlen. Diese Gefahr seinen Teilnehmern nachdrücklich vermitteln kann er am besten, indem er mit gutem Beispiel voran geht, auf eigene Einnahmen verzichtet und Trainings absagt.

Quelle und weitere, wertvolle Links: Warum wir bei Hitze nicht trainieren – Work For Dogs


Epilepsie – neue Richtlinien zum Umgang veröffentlicht

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Epilepsie – immer wieder mal Thema beim Whippet, aber natürlich auch bei anderen Hunderassen.

http://www.wisegeek.com/what-factors-affect-the-release-of-neurotransmitters.htm

Aufgrund ihrer Komplexität ist Epilespie eine Herausforderung für die Forschung und für die behandelnden Tierärzte, erschwert werden die Bedingungen, da es keine einheitlichen Standards zu Definitionen, Einteilungen der Krankheitsgrade, Messungen des Behandlungserfolgs und neuropathologische Untersuchungen gibt.
Ein internationales Forscherteam hat nun erstmals Richtlinien und Empfehlungen für Tierärzte veröffentlicht, die in 7 Publikationen frei zugänglich gemacht wurden!
Wer einen betroffenen Hund hat, kann sich selbst informieren und den eigenen Tierarzt darauf ansprechen, vielleicht kennt er sie noch nicht und findet sie hilfreich :)

Vetmeduni Vienna – Neue Richtlinien zum Umgang mit Epilespie



Knochenfütterung bei Welpen

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Gerne werde ich beim Thema Rohfütterung gefragt, ab wann ich Welpen Knochen oder fleischige Knochen verfüttere.
Die Antwort: Ca. ab 5-6 Wochen, je nach Entwicklung.
Die meisten sind dann erstaunt, aber wenn man hier im Blog zurückgeht auf die beiden Würfe, wird man sicher immer mal wieder Fotos von den Zwergen mit Hühnerteilen & Co finden.

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Loreley, 11 Wochen mit Hühnerkarkasse

Anfangs gibt es fleischige Knochen, von denen sie keine kleinen Knöchelchen oder Splitter abnagen können und die sie natürlich auch nicht verschlucken können. Dann tastet man sich voran, weiche Knochen und Knochen mit relativ viel Fleisch, z.B. Lamm und Kalb (Rippen, Brustbein, Schwänze, Gelenke), Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerkarkassen, Rehrippen, …
Logischerweise immer ungekocht!

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Loreley, 11 Wochen mit Rehrippen, wurden vollständig aufgefressen ;)

Was sie mit ihren kleinen Milchzähnchen abknabbern und knacken können, kann auch der Magen vertragen. Manche wolfen die Knochen anfangs auch, ich habe damit allerdings keine Erfahrung, bei mir gabs gleich ganze Teile.
Beobachten muss man trotzdem immer, aber neben den beiden Würfen habe ich auch alle meine Welpen von Anfang an mit Knochen gefüttert und es gab noch nie ein Problem. Übrigens auch nicht mit erwachsenen Hunden, die umgestellt wurden.
Es bietet sich an, zu den Knochen immer ein wenig Fleisch zu füttern, sollten es nicht ohnenhin schon fleischige Knochen sein.
Wer mehr Infos zur Knochenfütterung sucht, den möchte ich auf diverse Foren wie http://www.gesundehunde.com und entsprechende Sachbücher verweisen.


Das Zehengelenk eines Hundes

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Fundstück aus dem WWW – leider ohne Quellenangabe, ich vermute “Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis” von König/Liebich
Auf die Gefahr hin, dass einige angewidert sind, hier eine Hundezehe im Sagittalschnitt, also von vorne nach hinten durch.
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Da Windhunde ein bisschen zu Zehenverletzungen neigen, lohnt es sich, mal einen Blick darauf zu werfen.
Ich selbst bin natürlich studienbedingt nicht kompletter Laie und “durfte” auch Schnitte anfertigen und Sektionen durchführen, trotzdem muss ich mich auch immer orientieren und überlegen, was ist da jetzt was und welche Strukturen könnte man da erkennen ;) Mir hilft dabei das bekannte “Care of the Racing & Retired Greyhound” und auch der “Atlas der Anatomie des Hundes” von Budras/Fricke/Richter. Den gibts zum Teil auch online einsehbar, denn er hat schon seinen Preis – lohnt sich aber eigentlich für interessierte Hundehalter und Züchter.
Klick mich für Google Books.
Im Kapitel 8 findet man einige Seiten zu den Hintergliedmaßen, die vorderen Extremitäten sind nicht online einsehbar.
Günstiger, aber auch ganz aufschlussreich, ist “der Loeffler”, Standardwerk zur Einführung in “Anatomie und Physiologie der Haustiere” von Loeffler/Gäbel. Ist natürlich ein bisschen nutztierlastig.

Also, was ist jetzt was, grob zusammengefasst:
Aa. kennzeichnet immer Arterien, in diesem Fall die vorderen und die hinteren kleinen Arterien des Zehs (dorsal ist die an der Oberseite der Hand, palmar die an der “Handfläche”, also an der Ballenseite).
Phalanx proximalis, media und distalis sind die Zehenknochen (körpernaher, mittlerer und körperferner Zehenknochen).
M. (Musculus) flexor digitorum profundus ist einer der Zehenbeugemuskeln, der die tiefe Beugesehne mitbildet. Er setzt am letzten Zehengelenk an und sorgt damit auch für solche Bilder (auf die Zehen achten):

Aidan
Aidan

Der Torus digitalis ist ganz einfach der Ballen und man sieht, dass hier gut gepolstert und durchblutet ist und man sieht ein bisschen den Aufbau der Hornhaut. Wem das jetzt zu trivial ist, der kann mal den Auszug aus dieser Diss durchkauen, die Krallenbildung und der Ballen sind nämlich ganz schön interessant ;)
Das Zehenendorgan beim Hund besteht, je nach Definition, aus Ballen und Kralle plus Krallenbein. Die Kralle selbst besteht aus einer starken, verhornten Epidermis (Oberhaut) und einer kräftigen Lederhaut mit Papillarkörpern. Wer es ganz genau wissen will, hier noch ein Auszug aus der schon genannten Diss.
Bilder wirken ja immer besser als Text, daher eine Übersicht als Vergleich bei Mensch, Hund, Rind und Pferd aus “Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis” von König/Liebich.

Zehenendorgane-Anatomie-der-Haussäugetiere--Lehrbuch-und-Farbatlas-für-Studium-und-Praxis
Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis

Bitte ggf. mit einem Klick vergrößern.

Und hier auch noch ein Video zu den Schichten der Kralle:

Naja, einigen dürfte aufgefallen sein, dass die Kralle auf dem Schnitt dringend gekürzt hätte werden müssen, denn das, was wir als “Leben” bezeichnen, sitzt weit hinten. Es dürfte beim Betrachten des Schnitts auch klar werden, dass zu lange Krallen natürlich Auswirkungen auf den Rest der Pfote und sogar den ganzen Bewegungsapparat haben, schließlich hängt die Kralle an einer knöchernen Struktur, an der wiederum Muskeln ansetzen. Umgekehrt hat die Kralle Auswirkungen auf bereits bestehende Verletzungen (Kapselverletzungen, Bänderverletzungen, Verrenkungen etc.), weshalb das radikale Kürzen, das Ziehen der Kralle (wächst wieder nach) oder sogar die Amputation des letzten Zehengliedes/Krallenbeins (Kralle wächst nicht wieder nach) oftmals Hilfe bei der Heilung ist. Mit ein bisschen Geschick sieht man auf dem Schnitt, wo das Knochengewebe in “das Leben” übergeht.
Auch sieht man, wie stark durchblutet und innerviert das Gewebe ist, denn auch die Krallen geben viele wichtige Informationen über den Untergrund an das Gehirn weiter – manche Tierärzte meinen sogar, dass Hunde mit zu langen Krallen missverständliche Informationen über ebenen/unebenen Untergrund oder gar die Neigung des Bodens erhalten, was sich in der Koordinationsfähigkeit niederschlägt. Alte Hunde, die in ihren Sinnesleistungen schon Einschränkungen unterliegen und deren Bewegungsapparat schon Abnutzungserscheinungen aufweist, leiden daher besonders unter langen Krallen.
Nicht nur für Sporthunde ist es also wichtig, dass man sich um die Krallenpflege kümmert :)
Der ältere Beitrag zum Krallenschneiden findet sich hier: Pfotenpflege – Krallenschneiden


Alternative zur Krallenzange: Krallenschleifen/Dremeln

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An Weihnachten bekam ich einen Dremel 3000 (eigentlich sogar 2 <3 ), und zwar die coole Gold-Edition mit Box, 5 Vorsatzgeräten und 73 Zubehörteilen *protz* ;)

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Gedremelter Buddy

Hat ein Weilchen gedauert, aber gestern konnte ich ihn auch mal an den Hunden testen und Bluni, Enya, Lori und Buddy durften Testobjekt spielen. Bullitt fand das Geräusch noch etwas doof und Lia braucht man damit gar nicht erst kommen, die ist beim Krallenschneiden in etwa so drauf wie dieser Boerboel

;)

Wir haben vor Jahren schon mal das Krallendremeln versucht, mit mäßigem bzw. eigentlich ohne nennenswerten Erfolg, aber offenbar lag das an der Maschine oder dem Aufsatz. Gestern ging es nämlich echt gut, auch wenn ich noch sehr vorsichtig war und mit der Krallenzange aktuell noch schönere Ergebnisse hinbekomme – aber damit hab ich ja auch schon zigtausende Krallen geknipst und sicher war das Ergebnis dabei anfangs auch nicht so schön.
Beim Krallenschneiden mit der Zange habe ich auch erst mit der Zeit meine Technik gefunden, in ganz kleinen Scheibchen von allen Seiten und vor allem auch von der Oberseite ein bisschen abnehmen, damit das Leben schön kurz bleibt. Es wird quasi das Leben freigeschält, ohne es zu sehr zu reizen oder gar zu verletzen. Wer den Nagelaufbau sehen möchte, kann sich nochmal diesen Artikel zu Gemüte führen: Das Zehengelenk eines Hundes

Ähnlich funktioniert es mit dem Dremel, mit dem man von allen Seiten etwas Horn nimmt und zusätzlich eben auch an der Oberseite wieder ein wenig abträgt. Im Idealfall, ist mir gestern nicht überall optimal geglückt ;)
Die Kanten, die beim Schneiden unweigerlich entstehen, gibt es hier nicht und absplittern wird wahrscheinlich auch bei Hunden mit sehr trockenen Krallen eher nichts. Außerdem wird nichts gequetscht, was bei der Verwendung von stumpfen Zangen oder bei einer ungünstigen Schnitttechnik (leider häufig beobachtet: große Stücke, falsche Schnittrichtung) passieren kann – siehe auch Wie schärft man Krallenzangen? und Pfotenpflege – Krallenschneiden.

Ich habe mit der biegsamen Welle gearbeitet, das Gerät hing an einem Gummiband abseits. Ich glaube, dass diese Welle eine sinnvolle Investition ist, der Dremel an sich ist nämlich für kleinere Hände ein bisschen gar grob.
In puncto Zeitaufwand ist das Krallenschneiden natürlich überlegen, manchmal schneide ich andere Hunde bei Besuchen nebenbei, und das dauert bei braven Hunden vielleicht 1 Minute in Summe. Das reicht beim Dremeln nicht mal für den Aufbau.
Wenn man aber sorgfältig arbeitet, und das ist bei mir in der Regel der Fall, dann dauert das Abschälen der Krallen mit der Zange auch eine Weile. Vielleicht ist das Dremeln sogar schneller, wenn man erst Übung hat – das wird sich zeigen!
Ein weiterer Nachteil ist bei Geräten mit Kabel, dass man natürlich eine Steckdose braucht und damit nicht ganz so flexibel ist.
Mit der Zange kann ich auch mal unterwegs oder draußen ein bisschen knipsen, was des Öfteren vorkommt.

Zusammengefasst bin ich also sehr zufrieden und kann das Dremeln für Hunde, die sich am Geräusch, dem Geruch und der Vibration nicht stören oder sich daran gewöhnen lassen, und für Menschen, die sich die Mühe machen wollen, durchaus empfehlen.
Beide Methoden, das Schneiden mit Zange und das Dremeln/Schleifen, haben ihre Vor- und Nachteile und ich werde zukünftig sicher beides nutzen.


Die Ergebnisse der Herzstudie bei Whippets und Salukis – Echokardiographische Referenzintervalle und mehr

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Vor ziemlich genau 3 Jahren habe ich ja den Aufruf zur Teilnahme an einer Studie der LMU München geteilt, es ging damals um die Ermittlung von echokardiographischen Referenzwerten bei Windhunden.
Einladung zum kostenlosen Herzultraschall und zur Augenuntersuchung in Leonding/OÖ

Windhunde haben vom „Durchschnittshund“ abweichende Herzparameter, weshalb es leider immer wieder zu Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen kommt. Mit einer an die Rasse angepassten Beurteilung der Untersuchungsergebnisse passiert das weniger häufig, und das war eines der Ziele dieser Untersuchung.
Ursprünglich waren mehr Rassen angedacht, doch die Halter und Züchter waren teilweise etwas zurückhaltend.

Leider haben auch an diesem Wochenende nicht so viele Halter mitgemacht, wie wir uns das gewünscht hätten, aber es kamen während des 1,5 Jahre dauernden Untersuchungszeitraums immerhin genügend Whippets und Salukis zusammen, um eine valide Aussage zu treffen. Ich möchte allen Tierärzten, Helfern und Teilnehmern ganz herzlich danken, vor allem aber natürlich meinen Welpenleuten, die teilweise sehr lange Anfahrten in Kauf genommen haben!
Ihr seid einfach toll ❤

Baharí und Merlin
Baharí (leichtester Whippet in der Studie 😀 ) und Merlin

So, und was kam dabei nun heraus?

Echokardiographische Referenzintervalle für Salukis und Whippets mit Schwerpunkt auf Bestimmung der enddiastolischen und endsystolischen linksventrikulären Volumina mittels der Simpson-Scheibchen-Summationsmethode von (nun Dr.) Maria Seckerdieck, LMU München

Folgend möchte ich das zitieren, was mir an dieser Arbeit persönlich als Züchter und Halter relevant erscheint, es ist also meine persönliche Meinung und meine persönliche Schlussfolgerung. Wer die ganze Arbeit lesen möchte und vielleicht zu eigenen Schlüssen kommen will, der kann und soll das auf jeden Fall tun! Da sie noch dazu auf Deutsch ist (wobei ich den Artikel im Journal of Veterinary Cardiology als prägnante Zusammenfassung als besonders lesenswert empfinde), kann sie wirklich jeder durchackern und verstehen  🙂

In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass sich die Herzgrößen und -dimensionen von Windhunden von den kardialen Gegebenheiten anderer Hunderassen unterscheiden. Es fallen vor allem größere linksventrikuläre Innendurchmesser, sowie Wanddicken auf, die leicht zu Fehlinterpretationen bei diesen athletischen Hunderassen führen können. Rassespezifische Referenzintervalle sind demnach essentiell, um Fehldiagnosen zu vermeiden. (…)

In einer Studie bei Whippets präsentierten sich fast 60 % der Studientiere mit einem leisen systolischen Herzgeräusch, welches meist über der Aortenklappe und in manchen Fällen auch über der Pulmonal- und Mitralklappe zu hören war. Diesen Befunden lagen keine strukturellen Herzerkrankungen zugrunde, auffällig war lediglich, dass diese Tiere im Vergleich zu Tieren ohne Herzgeräusch eine höhere Aortenflussgeschwindigkeit aufwiesen (BAVEGEMS et al., 2011). (…)

Vergleiche zwischen verschiedenen Zuchtlinien
Auf die Simpson-Volumina hatte die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Zuchtlinie (Rennlinie oder Showlinie) keinen Einfluss. Weder beim Whippet noch beim Saluki gab es einen signifikanten Unterschied der Volumina zwischen den Gruppen.
Bei den übrigen Parametern fielen in der Population der Whippets lediglich höhere Aorten- und Pulmonalflussgeschwindigkeiten für Tiere aus einer reinen Rennlinie auf. (…)
Es bleibt anzumerken, dass Hunde aus einer reinen Rennlinie in beiden Rassen deutlich unterrepräsentiert waren. Es ist möglich, dass bei einer größeren Population und ausgeglichener Stichprobenzahl die Unterschiede bedeutender ausfallen.
Die Herkunft aus bestimmten Zuchtlinien muss in jedem Fall bei der Beurteilung der echokardiographischen Befunde berücksichtigt werden.

Es ist naheliegend, dass sich die mittlerweile doch als extrem zu bezeichnende Selektion auf Geschwindigkeit in manchen Rennlinien auch auf das Herz auswirkt. Das sollte man bei Untersuchungen also berücksichtigen und nicht falsche Schlüsse aus (vom Durchschnittshund) abweichenden Werten ziehen.
Auch ist ein leichtes (systolisches) Herzgeräusch noch lange kein Anzeichen für ein tatsächliches Herzproblem, sondern funktionell bedingt. Immer wieder hört man ja die Aussage, ein junger Hund sei herzkrank, weil er ein Herzgeräusch hat. Ein unkundiger Tierarzt (und hier unkundig zu sein ist, in meinen Augen nicht unbedingt eine Schande) kann also Fehldiagnosen stellen. Das war auch ausdrücklich einer der Beweggründe für diese Untersuchung, häufige Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen bei Windhunden. Eine medikamentöse Therapie ohne entsprechende Untersuchung bei einem Spezialisten ist demnach keine gute Idee!

Biene und Merlin gehören einfach zusammen :)
Biene und Merlin im Januar 2014

Ein relativ hoher Prozentsatz der in dieser Studie untersuchten Whippets und Salukis zeigte Insuffizienzen an den Atrioventrikularklappen.
Von 119 Whippets wiesen 23 Tiere (19,3 %) Insuffizienzen der Mitralklappe auf und drei Tiere (2,5%) Insuffizienzen der Trikuspidalklappe. (…)
BAVEGEMS et al. fanden bei Whippets aus einer reinen Rennlinie eine höhere Prävalenz für eine Mitralinsuffizienz als für Tiere aus einer reinen Showlinie. Die meisten Hunde aus der Rennlinie wurden in jener Studie auch sportlich geführt (BAVEGEMS et al., 2007).
In der vorliegenden Arbeit war eine Einteilung der Hunde nach dem Trainingszustand nicht möglich, sodass ein Einfluss von sportlicher Aktivität auf die Regurgitationen an den Herzklappen nicht evaluiert werden konnte.
Es ist aber auch zu überlegen, ob bei Whippets und Salukis möglicherweise eine Prädisposition für Klappendysplasien bzw. für die Entwicklung von Mitral- und/oder Trikuspidalklappenendokardiosen im Alter vorliegt. Die Tiere, die in dieser Studie mit Mitralklappeninsuffizienzen auffielen, waren im Durschnitt 6,9 Jahre (Whippets) bzw. 6,0 Jahre (Salukis).

Es gibt bereits Untersuchungen zur früh auftretenden Mitralklappeninsuffizienz beim Whippet, die etwas tiefer gehen. Relativ frisch ist auch eine Untersuchung zum genetischen Hintergrund der MI beim Whippet:

In Whippets, previous publications and an ongoing longitudinal study of healthy and MVD affected dogs have demonstrated high frequency of MVD and a comparably early age of onset in some dogs supporting its plausible genetic origin [12–14]. The purpose of this study was to identify a genetic locus associated with the development or severity of MVD in Whippets.
These results support the hypothesis that severity of MVD in whippets has a genetic basis and warrants further study by either candidate gene sequencing or next-generation techniques.

Severity of Mitral Valve Degeneration Is Associated with Chromosome 15 Loci in Whippet Dogs

Frei übersetzt: Beim Whippet haben frühere Publikationen und laufende Langzeitstudien von gesunden und an MI erkrankten Hunden eine besondere Häufigkeit von MI gezeigt und ein vergleichsweise frühes Einsetzen, was einen genetischen Ursprung nahelegt. Das Ziel dieser Studie war es, einen genetischen Locus ausfindig zu machen, der mit der Entwicklung oder dem besonderen Schweregrad der MI in Zusammenhang stehen.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die Hypothese, dass die früh einsetzende MI beim Whippet in dieser Schwere/Ausprägung genetisch bedingt ist. Weitere Untersuchungen müssen (und werden hoffentlich) folgen.

Hier möchte ich ganz kurz anführen, was eine MI eigentlich ist:
Die Mitralklappe ist eine Herzklappe und verhindert während der Auswurfphase des Herzens den Rückfluss von Blut aus der linken Herzkammer (Ventrikel) in den linken Vorhof (Atrium). Diesen Rückfluss nennt man Regurgitation.
Wenn euch jemand sagt, er hat einen Herzfehler oder einen Herzklappenfehler, dann ist damit meist die MI gemeint, denn sie kommt auch beim Menschen relativ häufig vor.
Die Folge ist eine übermäßige Belastung des linken Ventrikels und im weiteren Verlauf kommt es zur Erweiterung (Dilatation) des linken Ventrikels und des linken Vorhofes. Der Blutdruck in den Pulmonalvenen steigt, das ganze Herz wird überbelastet, der Körper versucht die Minderversorgung mit Blut zu kompensieren, die Herzfrequenz steigt, das Herz vergrößert sich usw. usf.
Wird nicht behandelt, kommt es zur Herzinsuffizienz.

herzklappen
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Eine MI kann angeboren oder erworben sein, bspw. durch Infekte, die die Herzklappe angreifen und zur verringerten Dichtigkeit führen.
Das gehäufte Auftreten von MI beim Whippet wurde immer damit begründet, dass Sporthunde eben anfälliger seien oder das eine Art Verschleißerscheinung sei.
Die Besonderheiten des Sportlerherzens zeigen sich aber anders.

So haben rennsportlich geführte Greyhounds eine signifikant größere linksventrikuläre Wanddicke und einen erhöhten Innendurchmesser im Vergleich zu einer nicht sportlich aktiven Kontrollgruppe derselben Rasse (LONSDALE et al., 1998).

Dies scheint genetisch bedingt zu sein, da sowohl Welpen als auch untrainierte Hunde und im Training stehende Hunde die selben Verhältnisse zwischen Herzgewicht und Körpergewicht aufweisen, also ein vergleichsweise vergrößertes Herz.
Außerdem muss man sich fragen, wie sportlich aktiv die sportlich geführten Hunde tatsächlich sind. Wenn wir Menschen in unregelmäßigen Abständen einen halsbrecherischen Sprint durch die vollkommen überfüllte Bahnhofsvorhalle hinlegen, uns keuchend und mit letzter Kraft die Treppen hochschieben und mit einem wenig eleganten Hopser im Zug landen, wo wir dann laut schnaufend auf einem Sitz hängen, würde niemand auf die Idee kommen, uns als Hochleistungssportler zu bezeichnen. Recht viel mehr ist Windhundsport für manche Windhunde aber gar nicht. Alle paar Wochen mal ein Training auf der Bahn oder einen Bewerb zu bestreiten, ist nicht unbedingt so sportlich, dass man von Leistungssport sprechen könnte. Der unzureichende Trainingszustand mancher Hunde zeigt das ja auch, denn die Sache mit dem Freilauf, die ist ja bei manchen schwierig.
Vergleiche mit Profi-Racern der Rennindustrie sind also nicht unbedingt immer aussagekräftig.
Eine weitere Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt: Was ist mit echten Arbeitshunden oder Sporthunden, die zu einem großen Teil konstant deutlich höhere Leistungen erbringen? Wo sind diese Hunde, die bedingt durch ihre Leistungen gehäuft von MI betroffen sind?
Von Schlittenhunden gibt es Daten, die vermehrt leichte funktionelle Herzgeräusche bei hochtrainierten Schlittenhunden zeigen. Diese sind aber nicht mit einer MI oder einer anderen strukturellen Abweichung gekoppelt, Ursache ist die erhöhte Aortenflussgeschwindigkeit, siehe Zitat weiter oben oder S. 34 in Maria Seckerdieks Arbeit.
Auch zeigt sich in dieser Arbeit, dass bei den teilnehmenden Salukis weniger Hunde betroffen waren, obwohl bei dieser Rasse ebenfalls bekanntermaßen Probleme am Herzen auftreten (bei Salukis ist ein Herzschall für die Zucht verpflichtend).

Von den erwähnten 23 Whippets mit MI waren 20 von einer milden Form betroffen, 3 von einer moderaten. Außerdem hatten 9 Hunde (7,6%) eine milde Aortenstenose, 3 (2,5%) hatten Herzrhytmusstörungen und 2 (1,75%) milde Aortenklappeninsuffizienz. Diese Hunde wurden nicht in die Studie zu den Referenzwerten aufgenommen. Zusätzlich hatten 3 Hunde (2,5%) eine milde Insuffizienzen der Trikuspidalklappe und 2 (1,75%) eine milde Pulmonalklappeninsuffizienz, was nicht als krankhaft zu werten ist und daher floßen diese Hunde in die Datenauswertung mit ein.
Die verwendete Technik war bei dieser Untersuchung sehr fein, es wurden also auch kleinste Abweichungen sichtbar, die bei einem regulären US vielleicht gar nicht sichtbar geworden wären. Welchen Krankheitswert eine leichte MI hat, die sich im Laufe des Lebens nie (oder erst am Ende eines langen Lebens) als behandlungswürdig erweist, muss man sich natürlich auch überlegen.
Die schweren Fälle gibt es aber, und sie sind nicht so selten, das zeigen eben andere Untersuchungen (bitte geht bei Interesse die Literatur in den beiden verlinkten Studien durch).
Ebenfalls sollte beachtet werden, dass 47 von 119 Hunden aufgrund des Befundes nicht in die Studie aufgenommen werden konnten. Das sind gut 40%, obwohl ausdrücklich nur gesunde Hunde gesucht wurden!

Maria Seckerdieck kommt dann auch zu folgendem Schluss:

In jedem Fall ist zu empfehlen, dass Hunde aus den hier untersuchten Rassen vor Einschluss in die Zucht kardiologisch untersucht werden (Auskultation und/oder Echokardiographie). Unabhängig davon sollte dies erfolgen, wenn für diese Hunde eine sportliche Nutzung angestrebt wird.
Wenn Insuffizienzen bereits in jungen Jahren vorliegen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert. Auch im Alter sollten kardiologische Vorsorgeuntersuchungen (zumindest in Form einer guten Auskultation) bei diesen Rassen regelmäßig stattfinden.

Diese Folgerung ist bei den vorliegenden Daten (wieder: auch anderer Untersuchungen) eigentlich absolut zwingend, dennoch untersuchen längst nicht alle Züchter ihre Hunde und von verpflichtenden Herzuntersuchungen sind wir noch immer weit entfernt. Auch Sporthunde werden in den seltensten Fällen tatsächlich vor dem Beginn ihrer Sportkarriere untersucht, wobei ich mich da natürlich an die eigene Nase fassen muss. Enya, Buddy, Biene und Bluni wurden damals nicht untersucht und mir hat auch eine Auskultation für die Zucht gereicht. Das Gerede von der „gesunden Rasse“ und „dem Sportlerherz“ haben mich diesbezüglich in Sicherheit gewiegt. Unsere Hunde sind bekanntermaßen alle frei von angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen und auch die untersuchten Nachkommen aus den beiden Würfen, aber wussten wir das vor Sport- und Zuchteinsatz tatsächlich sicher? Nein.
Würde ich heute nicht mehr so handhaben.

Einfach nur spektakulär...
Einfach nur spektakulär… Vorsorgeuntersuchungen sind da schon sinnvoll.

Einer der Hunde mit leichten Herzrhytmusstörungen war übrigens Azulejo, eine umfassende Abklärung bei einem sehr guten Herzspezialisten in Wien zeigte allerdings keinerlei Auffälligkeiten mehr und er ist damit nun guten Gewissens als herzgesund zu bezeichnen. Herzrhytmusstörungen können vielfältige Ursachen haben, sehr schwerwiegende, aber auch harmlose, wie bspw. eine Gastritis*. Darüber war ich natürlich sehr erleichtert, nenne ich ihn doch sogar immer „Herzhund“ 😉
Da Azulejos Familie leider schon einschlägige Erfahrungen mit Herzerkrankungen (MI und tödliche Herzinsuffizienz) beim Whippet hatte, hat mich das damals sehr getroffen. Aber solche Erfahrungen, die sich eben in den letzten Jahren häuften, haben mich dazu veranlasst, diesen Termin hier anzuleiern.

Es ist sicher viel zu tun, wenn man den Whippet gesund und fit erhalten möchte. Mehr oder weniger schwerwiegende Erkrankungen treten durchaus auch bei der „gesunden“ Rasse Whippet auf und sie sind oft genetisch bedingt. Manche davon zeigen sich erst im Laufe des Lebens, oft ab 5-6 Jahren. Es wäre schön, wenn man darauf öfter Rücksicht nehmen würde und mehr ältere, gesunde und fitte Hunde in die Zucht nimmt.

Azulejo
Azulejo

Kein Züchter kann sich vom Auftreten einer genetisch bedingten Erkrankung freisprechen, wir alle züchten mit sehr ähnlichem genetischen Material und in jeder Linie, in jeder Familie gibt es Hunde, die einen Defekt tragen. Jeder einzelne unserer Hunde hat einen kranken Hund in seinen Ahnen und in seiner Verwandtschaft.
Anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen, wäre es angebracht, diese Tatsache einmal anzuerkennen und entsprechend offen mit Problemen umzugehen.

Wenn also das nächste Mal eine solche oder ähnliche medizinische Studie die Möglichkeit zur Teilnahme bietet, finden sich vielleicht schon mehr Halter und Züchter, die ihre Hunde zur Verfügung stellen – und wir können den „Ultraschall-Marathon“ (ich musste bei dieser Bezeichnung lachen, das ganze Team hat damals wirklich erstklassig und schnell gearbeitet) in Leonding toppen 😉

…und ja, ich habe mich natürlich über die Erwähnung der „Whippets de Lobito Azul“ im Artikel und in der Diss gefreut. Deutlich mehr, als über irgendeine Erwähnung in irgendeiner Titelliste. Es sei mir gegönnt 😀

* Edit 16.12.2016: Eben fiel mir ein, dass damals parallel zur Herzuntersuchung eine Augenuntersuchung durchgeführt wurde, wenn der Halter das wünschte. Dazu wurden die Augen mit pupillenerweiternden Augentropfen zuerst eingetropft und dann gings zur Herzuntersuchung. Anschließend folgte die Augenuntersuchung, die Tropfen hatten so genügend Wirkzeit. Systemische Nebenwirkungen solcher Augentropfen betreffen u.a. das Herz und sorgen für, tada, beschleunigten Puls und unregelmäßigen Herzschlag 😉 Ich kann nicht sicher sagen, dass das bei ihm die Ursache war, aber anmerken möchte ich es trotzdem.


Genomweite DNA-Analysen als Möglichkeiten in der modernen Hundezucht I

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Ich möchte heute gerne eine kleine Beitragsserie beginnen, die mir schon lange am Herzen liegt: Genomweite DNA-Analysen in der Hundezucht.

In der Pädagogik und der Sozialarbeit heißt es oft, man muss die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Das bedeutet in diesem Kontext, man muss schauen, was an Grundwissen vorhanden ist, bevor man weitere Ausführungen anhängen kann.

Daher beginne ich bei Adam und Eva:
Menschen und Hunde nutzen DNA um ihre Erbinfomationen, also Gene, weiterzugeben. Aus diesen Informationen baut der Körper alles, was uns eben zu einem funktionierenden Körper macht.
Wie man vom Gen zu einem der Grundbausteine allen Lebens, dem Protein (Eiweiß) kommt, lasse ich hier mal beiseite. Wichtig ist nur zu wissen, dass die Informationen der DNA in Abschnitte aufgeteilt werden können und ein Abschnitt, der zu einem Protein führt, ist ein Gen. Diese Gene liegen in einer Doppelhelix vor, deren Stränge sich gegenseitig ergänzen. Ein wichtiger, in der Zucht häufig verwendeter Begriff, lautet „Allel“. Allele sind die unterschiedlichen Ausprägungen der einzelnen Gene.

Die DNA ist zu Chromosomen verdichtet und gut verpackt, da bspw. die DNA einer einzigen menschlichen Zelle unglaubliche 2m lang wäre. Unser Genom liegt also in Form von Chromosomen im Zellkern vor, der mit einigen Ausnahmen in allen unseren Zellen sitzt (von denen wir viele Billionen haben). Außerdem gibt es noch mitochondriale DNA, ohne die wir ebenfalls nicht leben können und die in den sog. Kraftwerken der Zellen – eben den Mitochondrien – zu finden ist.
Wir Menschen haben 46 Chromosome in 23 Chromosomenpaaren, Hunde haben 78 Chromosomen auf 39 Chromosomenpaaren.

Der „Normalzustand“ ist also, dass unsere Gene in zweifacher Ausführung vorliegen. Wir sind diploide Organismen mit einem homologen Chromosmensatz, wir haben von jedem Gen zwei Allele.

Bei der Bildung der Keimzellen (Ei und Spermium) werden diese Chromosomen geteilt, damit bei der Befruchtung nicht eine Zelle mit doppeltem Chromosmensatz entsteht. Man nennt diesen Vorgang Meiose, was Verminderung bedeutet.

Keimzellen sind haploid, in ihnen liegt die Geninformation nur in einfacher Ausführung vor, sie enthalten nur ein Allel eines Gens.

Wenn es also heißt, wir haben die Hälfte der Gene vom Vater und die Hälfte von der Mutter, ist genau das gemeint. Je ein Allel unserer Genausstattung kommt von der Mutter, eines vom Vater.
Die Ausnahme bildet mitochondriale DNA, die wir und unsere Hunde nur von der Mutter bekommen können. Man kann daher maternale Stammbäume, also die Mutterlinie, viele, viele Generationen und tausende Jahre zurückverfolgen.
Es gibt interessante Untersuchungen bei Rennpferden, die nahelegen, dass die Leistungsfähigkeit der Mutter für die sportlichen Erfolge ihrer Nachkommen entscheidender ist als die des Vaters, was mit der Funktion der Mitochondrien als Energielieferanten der Zellen zusammenhängen könnte. Damit möchte ich mich aber gerne in einem anderen Beitrag befassen.

Bei der Zellteilung und bei der Meiose kommt es oft zu Mutationen, die entweder erkannt und entfernt werden, oder aber einfach verbleiben. Das kann negative Auswirkungen haben, positive oder gar keine.
(Das weite Feld der Epigenetik, das sich mit Änderungen der Genfunktion, die zwar keine Mutationen im engeren Sinn sind, aber dennoch vererbt werden können befasst, möchte ich hier jetzt auch nicht näher behandeln.)

Wie man sich vorstellen kann, ist dieser permanent durchgeführte Prozess der Zellteilung und der Meiose ziemlich fehleranfällig, schließlich geht es um unglaublich viel Information, die richtig umgepackt werden muss. Auch Trisomien (also fehlerhaft 3 Chromosomen im Gensatz) können schwerwiegende Folgen haben. Die Trisomie 21 oder Down-Syndrom betrifft das 21. Chromosom des Menschen und ist in der Öffentlichkeit wohl die bekannteste Trisomie.

Warum sich diese Form der Fortpflanzung durchgesetzt hat?

Genetische Vielfalt ist enorm wichtig und der einzige Grund dafür, dass es zwei Geschlechter gibt und dass es den sehr aufwendigen und von Anfang bis Ende riskanten bzw. sehr oft potentiell tödlichen Akt der sexuellen Fortpflanzung bei Tieren und Pflanzen gibt.

Bei der Meiose kommt es nämlich zu einer Rekombination der einzelnen Gene und Allele, alles wird ordentlich durchmischt, aber natürlich möglichst so, dass danach auch wieder ein funktionstüchtiger Körper herauskommt. Viele Schutzmechanismen sollen das gewährleisten.
Es gibt verschiedene Mechanismen, wie Crossing-over, die zusätzlich für eine Neuanordnung sorgen. Alles ist darauf ausgelegt, möglichst vielfältige neue Genkombinationen in den Nachkommen auf die Welt zu bringen, denn alles was nicht weitergegeben wird, stirbt mit dem Träger aus.

Aus diesem Grund haben wir alle einen einzigartigen genetischen „Fingerabdruck“, den niemand sonst auf dieser Welt hat. Außer unser eineiiger Zwilling 😉
Auch wenn wir die selben Eltern haben, wir sind niemals genetisch identisch mit unseren Geschwistern.
Daher wird von Zuchthunden ein DNA-Profil (andere Bezeichnung für Fingerprint) erstellt, das sie eindeutig identifiziert und anhand dessen ihnen vor allem ihre Nachkommen zugeordnet werden können. Nicht selten kommt es ja zu Zweifeln an der Vater- oder Mutterschaft, die damit ausgeräumt oder bestätigt werden können.

Dieser genetische Fingerprint sagt nichts (!) über irgendeinen Gesundheitswert aus. Er dient ausschließlich den angeführten Zwecken.
Es werden Marker gesucht, die zu Teilen der DNA gehören, die nicht für ein bestimmtes Protein codieren. Sie enthalten also quasi keine Information über Eigenschaften des Hundes.
Lest ihr „DNA-getestet“ und nichts weiter, handelt es sich um dieses Profil, das in vielen Ländern von den Zuchtverbänden vorgeschrieben ist.

Doch zurück zum eigentlichen Thema.

Vielfalt ist Leben, Vielfalt bietet Chancen.
Chancen auf Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen, Chancen, sich gegen Krankheiten zu wehren.

Was wir in der Hundezucht machen, läuft dieser Vielfalt genau entgegen.
Wir wollen einheitliche Hunde. Einheitlich in ihrer Optik, ihrer Arbeitsleistung, in ihren Wesenseigenschaften.

Um das zu erreichen, achten wir darauf, möglichst nah verwandte Individuen miteinander zu verpaaren, da sie ähnliche bzw. gleiche Gene tragen und damit einheitlicher werden. Man nennt das Inzucht.
Wir wollen die selben Allele in diesen Hunden haben, nicht unterschiedliche, so sind sie „reinerbig“ für ein Merkmal und vererben nur dieses. Auch Linienzucht ist daher Inzucht, so wie jede Hundezucht innerhalb eines geschlossenen Rahmens (also einer Rasse) streng genommen Inzucht ist. Als Referenz würden hier alle Haushunde gelten, schließlich können sie sich alle miteinander fortpflanzen. Nimmt man nur die Rasse als Population, ist Inzucht definiert als jede Verpaarung zweier Tiere, die näher verwandt sind als der Durchschnitt der Rasse.
Die Fachbegriffe in diesem Zusammenhang lauten Homozygotie (homos = gleich) und Heterozygotie (hetero = verschieden).
Wir kennen ähnliche Begriffe aus dem Alltag, wenn wir sagen, eine Gruppe sei sehr homogen zusammengesetzt – das meint, dass die einzelnen Individuen alle sehr ähnlich sind bzw. ähnliche Eigenschaften haben. Eine heterogene Gruppe beinhaltet Individuen, die sich in ihren Eigenschaften nicht gleichen.
Diese beiden Begriffe sind zentral für ein besseres Verständnis der Problematik Hundezucht mit geschlossenen Zuchtbüchern, wie wir sie innerhalb der FCI betreiben.

Wenn man sich überlegt, wie hoch der individuelle Einsatz dafür ist, möglichst vielfältige Lebewesen zu kreieren (die aufwendige Produktion von Keimzellen, zwei Geschlechter, von denen nur eines Nachkommen bekommt, es gibt Konkurrenzkämpfe um den besten Fortpflanzungspartner usw. usf.), dürfte klar sein, dass zu einheitliche Lebewesen oft Nachteile haben.
Das zeigt sich auf vielen Ebenen: Verlust der Vitalität und erhöhte Krankheitsanfälligkeit, erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Autoimmunerkrankungen, häufiger auftretende Erbkrankheiten oder Defekte, verringerte Lebenserwartung, verringerte Leistungsfähigkeit, Fortpflanzungsprobleme und verringerte Fruchtbarkeit usw.

Wir haben oft große Probleme in Monokulturen (bei Pflanzen und bei Nutztieren), die genetisch verarmt sind und sich nicht mehr gegen Krankheiten, Schädlinge und geänderte Umweltfaktoren durchsetzen können. Selbes gilt für die Hundezucht, Fälle von Autoimmunerkrankungen, frühem Krebs, Allergien, Fortpflanzungsprobleme etc. nehmen in allen Rassen zu und sind definitiv nicht nur durch Umwelteinflüsse bedingt.

Das tatsächliche Inzuchtniveau ist bei vielen Rassen, auch beim Whippet, deutlich höher als uns eine simple Berechnung des Inzuchtkoeffizienten (COI) sagt.

http://www.instituteofcaninebiology.org/whippet.html
http://www.instituteofcaninebiology.org/whippet.html

Das ist das Inzuchtniveau (Homozygotie) direkt anhand der DNA gemessen. Die grüne Linie liegt bei 6%, was der durchschnittliche Inzuchtgrad eines Wurfs aus Cousins 1. Grades ist. Ab 5% treten übrigens erste Anzeichen von Inzuchtschäden auf! Gelb liegt bei 12%, entspricht einer Verpaarung von Halbgeschwistern, die rote Linie zeigt den Inzuchtgrad bei einer Vollgeschwisterverpaarung (25%).
Ihr seht, wo der Whippet liegt? Findet ihr das bedenklich? Ich schon.

Der COI gibt uns lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass beide Allele eines Gens die gleiche Herkunft haben und damit homozygot sind. Wahrscheinlichkeiten sind aber ein abstraktes Konstrukt und entsprechen nicht dem, was tatsächlich in der Realität vorliegt. Ein Hund kann eine höhere genetische Vielfalt haben, als sein COI und damit sein Pedigree uns glauben machen, oder eine sehr viel niedrigere. Innerhalb eines Wurfs kann es zum Teil stärkere Unterschiede geben, da ja alle Gene zufällig durchmischt werden und jeder Welpe andere Kombinationen trägt.
Wir müssten auch Zugriff auf seine ganze Ahnenreihe haben, nicht nur auf 10 oder noch weniger Generationen. Wenn weiter hinten im Stammbaum starke Linienzucht betrieben wurde (was immer der Fall ist), wir aber gar nichts davon wissen, ist ein niedriger COI ohne echte Aussage.
Nicht alle Pedigrees sind darüber hinaus richtig, manchmal gibt es absichtlich vertuschte Ahnen oder manchmal passieren unwissentlich zusätzliche Deckakte und ein Wurf hat mehrere Väter (daher die Pflicht zum DNA-Fingerprint).

Und hier kommt nun die genomweite DNA-Analyse ins Spiel, die uns als Werkzeug dabei helfen kann, zukünftig genetisch vielfältige, gesunde und fitte Hunde zu züchten, die dennoch die gewünschten homogenen Eigenschaften wie Erscheinungsbild, Wesensmerkmal oder Leistung aufweisen.

Mit der Analyse von Genmaterial aus Maulschleimhaut oder Blut kann die tatsächliche genetische Diversität eines Hundes angegeben werden, ist sein Genom in den relvanten Bereichen stark homozygot oder noch heterozygot?
Aber nicht nur für ein Individuum lässt sich die genetische Vielfalt ermitteln, sondern für ganze Rassen (siehe Grafik Inzuchtniveau), Rassegruppen oder ich kann meinen Hund mit anderen vergleichen sowie meine Rasse mit anderen Rassen usw.
Es besteht die sehr sinnvolle Möglichkeit, aus potentiellen Zuchtpartnern, die ich nach herkömmlichen Kriterien ausgesucht habe, einen Hund zu wählen, der die genetische Vielfalt und damit die Fitness der Nachkommen ideal erhöht.
Ich bin als Züchter, der genetische Vielfalt erhalten will, nicht mehr darauf angewiesen, irgendwo „fremdes Blut“ zu suchen, das vielleicht gar nicht wirklich viel fremdes/frisches Genmaterial bringt. Anhand der Abstammung kann ich nur rein theoretisch davon ausgehen, dass er nicht zu viele Allele mit meinem Hund teilt. Lasse ich eine Analyse vornehmen, kann ich es mit Sicherheit sagen.
Ist doch praktisch, oder nicht?

In Teil II möchte ich gerne allgemeine Analysemöglichkeiten vorstellen, in Teil III die DLA-Haplotypenanalyse (jede Menge Links inklusive) und wie es danach weitergeht – mal schauen 😉
Für mich ist es jedenfalls ein sehr spannendes Thema, dem zukünftig sicher noch viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden wird.


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